Bayerische Landesärztekammer (BLÄK)
Nichtraucherschutz parteilos
München (ots)
Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) fordert ein Rauchverbot in allen öffentlich zugänglichen Räumen und appelliert an die Politiker, sich nicht dem Druck der Interessengruppen wie Tabakindustrie und Gaststättenverbände zu beugen: "Aus medizinischer Sicht gibt es zum Thema (Passiv-)Rauchen eigentlich nichts mehr zu sagen oder hinzuzufügen. Tabakkonsum ist äußerst gesundheitsschädlich", sagte BLÄK-Präsident Dr. H. Hellmut Koch. Die etwa 75 Prozent der nichtrauchenden Bevölkerung sowie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Gaststättengewerbe in Deutschland müssten per Gesetz konsequent geschützt werden.
Klar sei, dass Nichtraucherschutz nur ganz oder gar nicht funktioniere und Ausnahmereglungen lediglich dazu führten, dass einige Lobbygruppen sich benachteiligt fühlten und ihr vermeintliches Recht einklagten, was auch eingetreten sei. "Deshalb plädieren wir seit Jahren für ein Rauchverbot in allen öffentlich zugänglichen Räumen", sagte Dr. Max Kaplan, BLÄK-Vizepräsident, ungeachtet jedweder parteipolitischer Aktionen.
Gleichwohl mahnte der Präsident, in der aktuellen Debatte um die Lockerung des Nichtraucherschutzgesetzes in Bayern zu mehr Realitätssinn. Bei allem Appellieren an eine gesunde Lebensführung der Patientinnen und Patienten, werde es dennoch immer gesundheitsschädigende Lebensweisen geben; dies schließe auch den Konsum von Tabak und Alkohol oder ein falsches Ernährungs- und Bewegungsverhalten mit ein. "Eine gesunde Gesellschaft werden wir nie erreichen und ein 'Diktat der Gesundheit' sei nicht erstrebenswert", so der Präsident. In Anlehnung an die Berufsordnung für die Ärztinnen und Ärzte sagte Koch, dass "Ärztinnen und Ärzte ihren Beruf nach ihrem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit ausüben". Dies bedeute, dass auch künftig Raucherinnen und Raucher selbstverständlich eine adäquate medizinische Versorgung in Bayern erhielten. "Dennoch werden wir Ärztinnen und Ärzte weiterhin auf Prävention setzen. Dies sollte auch der Gesetzgeber tun," so Kaplan.
Da 80 bis 90 Prozent der Todesfälle nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg durch Lungenkrebs auf das Rauchen zurückzuführen sind, könnte dieser Krebs durch eine effiziente Tabakkontrolle weitgehend vermieden werden. Jedes Jahr sterben in Deutschland über 3000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens.
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