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WAZ: Schlupflöcher spät entdeckt. Kommentar von Frank Meßing

Essen (ots)

Zehn Jahre gingen ins Land, bis Steuerberater auch
dieses Schlupfloch entdeckten: Durch das sogenannte Con-tracting 
können sich Betriebe, die gar nicht selbst produzieren, die 
Stromsteuer sparen. Schaden für den Staat: eine halbe Milliarde Euro.
Dabei hatte Rot-Grün 1999 durchaus Gutes im Sinn: Wer regenerative
Energien nutzt oder selbst produzierendes Unternehmen ist und über 
Gebühr belastet würde, soll von der Stromsteuer befreit sein. Doch 
das Gesetz mit dem ökologischen Anspruch hat offenbar handwerkliche 
Fehler, die dem Missbrauch Tür und Tor öffnen. Es war nur eine Frage 
der Zeit, bis sie entdeckt und ausgenutzt wurden.
Die Bundesregierung arbeitet an Korrekturen. Experten erheben aber
bereits den Zeigefinger und weisen darauf hin, dass es schwer 
abzugrenzen sei, ob ein Unternehmen produziert oder nicht. Der 
Stromsteuer droht also eine längere juristische Hängepartie.
Sie sollte der Gesetzgeber zum Anlass nehmen, die Stromsteuer 
generell auf den Prüfstand zu stellen. SPD-Chef Gabriel hat die 
Debatte über die Streichung von umweltschädigenden Subventionen 
bereits eröffnet.

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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