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WAZ: Letzter Ausweg, Notdienst - Kommentar von Petra Koruhn
Essen (ots)
Wann gehen wir zum Arzt? Wenn wir Schmerzen haben. Oder weil wir gehört haben, dass ein früher Arztbesuch oft Schlimmes verhindern kann. Das Problem ist nur: Der Facharzt hat oft erst einen Termin in - sagen wir - acht Wochen frei. Oder später.
Gut, bei "akuten Schmerzen" darf man in die Praxis kommen. Am Telefon heißt es dann: "Sie müssen aber mit vier bis fünf Stunden Wartezeit rechnen." Wer kann das schon? Wer kann sein Kind so lange alleine lassen? Oder seinem Chef erklären, dass er erst nachmittags zur Arbeit kommt, weil er den ganzen Morgen im Wartezimmer hockt? Als Patient steht man dumm da. Denn was hat man für eine Alternative? Es gibt jede Menge Fachärzte, die jetzt Termine für Juni vergeben. Auch bei Leuten mit Beschwerden!
Nein, wir Kranken rufen den Notdienst nicht aus Bequemlichkeit. Man hat einen Arzttermin in einigen Wochen - hält es aber vor Schmerzen nicht aus. Deshalb wählt man die 112. Aus Not! Aus Verzweiflung! Ja, die Rettungsdienste sind überlastet. Dazu nur dies: Wer seinen Arzttermin schnell erhält, geht lieber in die Praxis als ins Krankenhaus.
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