Deutscher Philologenverband e.V.
Gymnasiallehrer: OECD-Bildungsstudie wird von der GEW instrumentalisiert!
Berlin (ots)
Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die hauptsächlich Grundschullehrer organisiert, wirft Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, vor, eine beispiellose Instrumentalisierung der OECD-Bildungsstudie für eigene Ziele zu betreiben, wie die Einführung einer Gemeinschaftsschule oder die Verlängerung der Grundschulzeit.
Vor allem kritisierte der DPhV-Chef, dass die Begriffe Qualität und Leistung, die nach dem PISA-Schock von 2001 zu Recht in den Vordergrund gerückt worden seien, inzwischen von der GEW und bestimmten Bildungspolitikern überhaupt nicht mehr in den Mund genommen werden. "Wenn man Frau Demmer von der GEW hört, hat man den Eindruck dass die Ursache aller Bildungsprobleme in Deutschland die Existenz des Gymnasiums ist und sämtliche Probleme gelöst seien, wenn alle Kinder in eine Gemeinschaftsschule gehen und anschließend zu 100 Prozent das Abitur ablegen", so Meidinger.
Der Verbandschef betonte, dass die Bundesländer mit sechsjähriger Grundschule wie etwa Berlin und Brandenburg am Ende der PISA-Leistungsskala stünden. Dazu komme, dass der in Deutschland forcierte frühzeitige leistungsorientierte Erwerb einer ersten und zweiten Fremdsprache in einer verlängerten Grundschule nicht mehr möglich sein werde. "Ich halte es für einen Skandal, dass mit dem Gymnasium die Schulart in Frage gestellt wird, die bei PISA die mit Abstand besten Leistungen erbracht hat", sagte der Verbandschef.
Es sei außerdem ein Ammenmärchen, dass nach dem 10. Lebensjahr in Deutschland alle Weichen schon gestellt seien. In allen Bundesländern sei der Erwerb der Hochschulreife über andere Wege als über das Gymnasium nicht nur möglich, sondern für einen immer größeren Prozentsatz der Schüler Realität.
"Wer versucht, Eltern gegen deren Willen eine frühzeitige begabungsgerechte Förderung ihrer Kinder vorzuenthalten, provoziert ohne Not einen Schulkampf und letztendlich eine zunehmende Flucht aus dem staatlichen Schulsystem", betonte Meidinger.
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