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Schülerrückgang zur Verbesserung des gegliederten Schulwesens nutzen!

Berlin (ots)

Als große Chance und nicht als Gefahr für die
Fortentwicklung des gegliederten Schulwesens hat Heinz-Peter
Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, den
Schülerrückgang in den nächsten beiden Jahrzehnten auf dem Symposion
zur Zukunft und Fortentwicklung des gegliederten Schulwesens
bezeichnet. "Es ist unverständlich, wenn von einigen Verbänden und
Bildungspolitikern der Schülerrückgang als Argument für die
Abschaffung bzw. Aushöhlung des gegliederten Schulwesens angeführt
wird. Fast alle Schularten leiden unter Lehrermangel, übergroßen
Klassen und fehlender Unterrichtsreserve. Zurückgehende Schülerzahlen
sind eine Chance, die pädagogischen Rahmenbedingungen deutlich zu
verbessern. Voraussetzung ist allerdings, dass die Finanzminister den
kommenden Schülerrückgang in den alten Bundesländern nicht dazu
nutzen, aus den Schulen Geld und Stellen abzuziehen", betonte
Meidinger.
In den neuen Bundesländern sei es aufgrund stark zurückgehender
Schülerzahlen tatsächlich nicht immer möglich, die Breite aller
Schulartenangebote in der Fläche zu halten. Wichtig sei aber, dass
trotz  Kooperation und Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen die
Bildungsgänge ausdifferenziert blieben.
Auf der Tagung in Berlin plädierte der Präsident der FU Berlin,
Prof. Dieter Lenzen dafür, endlich dem Bildungssystem die notwendigen
finanziellen Ressourcen zuzuführen. Schulen und Hochschulen seien
massiv chronisch unterfinanziert. Prof. Neumann von der Universität
Lüneburg warnte davor, die Möglichkeiten schulischer Förderung zu
überschätzen, - es werde nie gelingen, die Mehrzahl der Schüler zur
Hochschulreife zu führen, ohne die Qualifikationshöhen abzusenken.
Die hohe Zuverlässigkeit der Grundschulgutachten, die zu 70
Prozent den Bildungserfolg auf den weiterführenden Schularten richtig
voraussagten, hob Prof. Albert Ziegler von der Universität Ulm
hervor. Die Prognoseschärfe nehme bei einer Verlagerung des
Übertritts nach der 6. oder 8. Klasse nicht zu.
Staatssekretär a.D. Hermann Ströbel erläuterte Möglichkeiten, die
Durchlässigkeit im gegliederten Schulwesen zu erhöhen.
An der Tagung nahmen neben Bildungspolitikern, Ministerialbeamten,
Hochschulprofessoren auch eine Reihe von Elternvertretern teil.

Pressekontakt:

Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin, Tel.030/40 81 67 89,
Fax 030/4 081 67 88,Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de

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