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DPhV hält Forderung nach späterem Schulbeginn für wenig durchdacht und praxisfern

Berlin (ots)

Als wenig durchdacht und derzeit unpraktikabel hat
der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter
Meidinger, die Forderung des baden-württembergischen
Ministerpräsidenten Oettinger nach einem späteren Schulbeginn
bezeichnet.
"Wer einen späteren Schulbeginn fordert, muss wissen, dass dies
auch ein späteres Schulende bedeutet. In der Praxis heißt das, dass
sich der Pflichtunterricht dann auch an Grund-, Haupt- und
Realschulen in den Nachmittag hinein erstrecken wird. Dafür fehlen an
den meisten unserer Schulen jegliche Voraussetzungen wie
Mittagsversorgung und Mittagsbetreuung.", betonte der
DPhV-Vorsitzende. Vielen Eltern sei es auch lieber, die Kinder kämen
mittags nach Hause. Bei einem späteren Schulbeginn sei dies nicht
mehr möglich.
Meidinger verwies darauf, dass die Große Koalition eine
Weiterführung des Ganztagsschul-Bauprogramms der früheren
Bundesregierung abgelehnt habe. "Wer einen späteren Schulbeginn wie
in Frankreich oder den Vereinigten Staaten in Deutschland haben will,
muss auch wie diese Länder zumindest zum Teil auf
Ganztagsschulbetrieb umstellen. Das eine zu fordern und die
Finanzierung des anderen zu verweigern, ist nicht nur
widersprüchlich, sondern auch unehrlich", fügte der Philologenchef
an.
Im Übrigen bezweifelte er, dass Schulbeginnszeiten und
Arbeitsbeginn der Eltern weit auseinander klafften. Oft sei es für
berufstätige Eltern auch wichtig, vor dem eigenen Arbeitsbeginn die
Kinder in die Schule zu bringen.
Meidinger wies darauf hin, dass der Unterrichtsbeginn in den
meisten Bundesländern nicht exakt festgelegt sei. Schulen könnten
vielfach selbst entscheiden, ob sie aus bestimmten Gründen von dem
üblichen 8-Uhr-Zeitpunkt abweichen. Im Sinne einer stärkeren
Eigenverantwortlichkeit von Schule sei dies auch vernünftig.

Pressekontakt:

Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin, Tel.030/40 81 67 89,
Fax 030/4 081 67 88,Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de

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