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Neue OZ: Kommentar zu Hessen
Parteien
SPD

Osnabrück (ots)

Reparaturunwillig
Im reißenden Fluss soll man nicht die Pferde wechseln. Getreu 
diesem Motto gehen Hessens Spitzengenossen Ypsilanti und 
Schäfer-Gümbel über die immer lauter werdenden Rufe nach personellem 
Neuanfang hinweg. Für den scheint es in der Tat zu spät. Sieben 
Wochen bleiben noch bis zur vorgezogenen Landtagswahl - zu wenig, um 
den Image- und Glaubwürdigkeitsschaden zu reparieren, den die 
realitätsferne, aber machtversessene Parteichefin Ypsilanti 
angerichtet hat.
Zu wenig auch für Spitzenkandidat Schäfer-Gümbel, eigenständiges 
Profil zu gewinnen. Wenn er das denn überhaupt gewollt hätte. 
Tatsächlich hat er als Ypsilanti-Zögling weder den Spielraum noch den
erklärten Willen, sich zu emanzipieren und saubere neue Wege 
einzuschlagen.
Dazu scheint die gesamte hessische SPD derzeit ohnehin nicht in 
der Lage. Ein knappes Jahr nach ihrem Wahlerfolg ist sie ein 
politischer Trümmerhaufen. Dass ausgerechnet jene, die das zu 
verantworten haben, sich als Wiederaufbaumeister betrachten, ist ein 
Treppenwitz. Dass sie sich nach Monaten der Selbstzerstörung auch 
noch fürs Regieren empfehlen, zeigt dramatische Selbstüberschätzung. 
Wenn sie kritische Stimmen aus der Partei nicht hören wollen - das 
Wählervotum werden sie fühlen müssen.

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Telefon: 0541/310 207

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