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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Gentests

Osnabrück (ots)

Schutzwall erhöhen
Es ist überfällig, dass der Bundestag nach jahrelanger Vorarbeit 
strengere Regeln für Gentests beschließt. Denn mit dieser Methode 
werden brisante, höchst persönliche Daten gewonnen, die niemand 
ändern kann. Und die mitunter Informationen über Verwandte enthalten.
Genetische Tests können zwar eine Diagnose absichern und so die 
Therapie verbessern. Zugleich droht die Gefahr des Missbrauchs. So 
reichen Haare, Speichel oder gebrauchte Kaugummi aus, um ohne das 
Wissen eines Betroffenen Proben etwa über eine Vaterschaft zu 
entnehmen. Ein höherer Schutzwall ist daher dringend nötig.
Das gilt auch, weil das Risiko besteht, dass ein Mensch wegen 
einer möglichen Erbkrankheit benachteiligt wird. Besonders 
problematisch sind vorgeburtliche Untersuchungen. So bringt die 
Entnahme der Fruchtwasserprobe ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt 
für das Ungeborene mit sich.
Dem Wohl des Kindes dient diese pränatale Diagnostik aber meistens
nicht - vor allem nicht, wenn sich allenfalls eine erhöhte 
Wahrscheinlichkeit für eine Krankheit im Erwachsenenalter feststellen
lässt. Ziel des Gesetzes zur Gendiagnostik muss es sein, deren 
Gefahren zu verhindern und die Chancen zu wahren. Ob dies gelingt 
oder nachgebessert werden muss, wird jedoch erst die Praxis zeigen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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