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Neue OZ: Kommentar zu Landesbanken
LBBW

Osnabrück (ots)

Der Bankchef ist ein Bauernopfer
Chaos. Einen anderen Eindruck kann man kaum haben, blickt man auf 
die deutschen Landesbanken. Ohnehin drängt sich der Eindruck auf, so 
manche finanzielle Rettungsaktion war eher für diese Institute 
gedacht als für die privaten Vertreter der Branche. Und auch die 
strukturellen Rettungsmühen weisen täglich neue Merkwürdigkeiten auf.
Da sucht der Norden direkte Hilfe beim Bund, wollen die Bayern 
sich dagegen halbieren, und bei der LBBW zerfleischen sich die Träger
bei der Frage, ob der Chef des maroden Hauses sofort oder später 
gehen soll. Denn gehen hätte er sowieso müssen, nur kann er jetzt 
nicht mehr als Prellbock für Ministerpräsident Günther Oettinger 
dienen, indem er den Sanierungsversuch noch eine Weile begleitet.
Auffallend ist auch: Während die Bundespolitik kaum eine Chance 
auslässt, Fehler bei privaten Banken in aller Welt zu geißeln, ist 
sie in Sachen Landesbanken erstaunlich still. So, als wollten die 
Politiker ihren Parteikollegen in den Ländern nicht ins Gehege 
kommen. Eine Ausnahme ist Peer Steinbrück, dem die Fassungslosigkeit 
angesichts der Anmaßung, des fachlichen Unvermögens und des 
Postenschacherns in den Reihen der Landesbanken ins Gesicht 
geschrieben steht. Doch fehlt selbst ihm der Einfluss, hier ein 
gründliches Aufräumen zu veranlassen.
Dabei führt das stattdessen praktizierte Klein-Klein der Sanierung
in die Irre. Die undurchschaubaren Institute mit unklarem Auftrag 
gehören grundsätzlich auf den Prüfstand und am besten in einer 
Einheit transparent neu aufgestellt. Der scheidende LBBW-Chef ist 
denn auch ein Bauernopfer. Das weit größere Versagen liegt bei der 
Politik.

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