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Neue OZ: Kommentar zu Koalition

Osnabrück (ots)

Kein großer Wurf
Union und FDP haben zügig verhandelt. Nur drei Wochen brauchten 
sie, um sich zu einigen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie 
hätten sich mehr Zeit genommen. Denn einige Punkte des neuen 
Koalitionsabkommens wirken doch arg vage und provisorisch.
Dies gilt vor allem beim Thema Finanzen. Bürgerliche Parteien 
behaupten gern von sich, sie würden sorgsam mit Geld umgehen. Bei 
Schwarz-Gelb ist dies jetzt nicht erkennbar. Denn es bleibt unklar, 
wie die Mehrausgaben und die Steuerentlastungen gegenfinanziert 
werden sollen.
Gewiss, in wirtschaftlich schweren Zeiten sollte der Staat nicht 
allzu hart auf die Sparbremse treten. Sonst könnte er die Konjunktur 
abwürgen. Insofern lässt sich der Koalitionsvertrag schon 
rechtfertigen - aber nur, wenn gleichzeitig Ausgabenkürzungen 
vereinbart werden, die später die Trendwende in Richtung 
Schuldenabbau garantieren.
Ein solcher Automatismus fehlt bislang. Stattdessen gilt das 
Prinzip Hoffnung: Wenn die Krise erst einmal überwunden ist und die 
Steuern sprudeln, dann sollen die neuen Schulden auch wieder 
beglichen werden.
Eine solch hehre politische Absicht mag man glauben oder nicht. 
Fest steht nur: Ein ganz großer Wurf, ein Programm mit Phantasie und 
Perspektive ist ein solches Regierungskonzept nicht.

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Telefon: 0541/310 207

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