Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Ärzte
Osnabrück (ots)
Populäres Thema
Eines kann man Daniel Bahr jedenfalls nicht vorwerfen: Der liberale Gesundheitsminister betreibt keine Klientelpolitik zugunsten der Fachärzte. Bei seinem Vorstoß gegen die Schlechterstellung von Kassenpatienten verglichen mit Privatpatienten dürfte Bahr auch die Zustimmung anderer Parteien bekommen.
Das Thema ist sehr populär. Und schon vor Monaten hat die SPD die Bestrafung derjenigen Ärzte vorgeschlagen, die gesetzlich Versicherte zu lange warten lassen. Fein raus sind die Gesundheitspolitiker allerdings, wenn sie in Sachen Wartezeiten den Schwarzen Peter den Ärzten und Krankenkassen zuschieben und deren Selbstverwaltungen die Regelungen überlassen wollen. Denn im Detail lässt sich nur sehr schwer definieren, wann Wartezeiten noch medizinisch vertretbar und wann sie eindeutig zu lang sind. Richtig aber ist, dass beide Verhandlungspartner, Kassen wie Mediziner, verpflichtet sind, die Situation der Patienten zu verbessern.
So übertrieben der Aufschrei mancher Ärztefunktionäre wirkt: Falsch ist es zugleich, Fachärzte wegen der Wartezeiten pauschal zu verurteilen. Die meisten wissen, dass Kassenpatienten für den größten Anteil des Honorars sorgen. Und in etlichen Fällen ergeben sich lange Wartezeiten vor allem, weil ein Spezialist einen guten Ruf in seinem Fach genießt.
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