Neue OZ: Kommentar zu Birma
Osnabrück (ots)
Sieg einer mutigen Freiheitskämpferin
Es ist ein historischer Tag für Birma und ein Meilenstein für die internationalen Bemühungen, Diktaturen der Welt auf der Müllhalde der Geschichte zu entsorgen: Nach mehr als zwei Jahrzehnten der Unterdrückung zieht Aung Sang Suu Kyi als frei gewählte Abgeordnete ins Parlament ein.
Die mutige Freiheitskämpferin und Friedensnobelpreisträgerin musste fast ihr halbes Leben lang Hausarrest, Schikane und Einschüchterung durch die Militärjunta ertragen. Nun zeigen die Generäle, dass ihr Versprechen nach Öffnung des isolierten Landes keine leere Worthülse war.
Gerade bei den jüngeren Offizieren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Birma ohne Wandel keine Zukunft hat. Das alte Denken der Militärelite zeigte sich noch 2007, als Soldaten den friedlichen Protest Zehntausender buddhistischer Mönche mit tödlicher Wucht niederschlugen. Das war die Totschlag-Politik, die das Regime von seiner Schutzmacht China abgeschaut hatte. Nun erlebt Birma einen politischen Frühling - auch unter dem Druck enormer sozialer Missstände. Es gibt nur wenige Länder, die so arm sind wie Birma.
Dabei birgt das Land riesigen Reichtum. Vor der Küste liegen Öl- und Gasressourcen, im Norden enorme Edelsteinvorkommen. Hinzu kommen kulturelle Schätze in einer unbeschreiblichen Fülle, die ein Touristenmagnet werden könnten. Geht Birma den Weg zur Demokratie weiter, wäre das Land ein Anwärter für eine starke Partnerschaft mit Europa.
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