Neue OZ: Kommentar zu Musik
Oper
Osnabrück (ots)
Künstlerische Selbstverbrennung
Welche Oper braucht die Stadt Köln? Gemessen an Einwohnerzahl und am eigenen Selbstverständnis, müsste sich die Domstadt ein Haus leisten, das mit denen in Berlin, Hamburg und München locker mithält. Und mit dem Musiktheater in Kommunen wie Essen oder Frankfurt sowieso. Künstlerisch hat Eric Laufenberg durchaus wieder Anschluss gefunden an die Spitzengruppe im deutschsprachigen Musiktheater. Dafür rutschte er allerdings auch tief in die roten Zahlen.
Der Standardspruch beginnt in solchen Fällen mit der Formel ". . . wenn die Stadt ein Opernhaus will . . .", einerseits ein Totschlagargument. Andererseits muss man im konkreten Fall sagen: Laufenberg hat recht. Denn verglichen mit Opernhäusern der gleichen Kategorie landet das Kölner Haus mit seinem 35-Millionen-Euro-Etat weit abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Deshalb greift Laufenberg nun zum letzten Mittel: Er droht mit künstlerischer Selbstverbrennung. Eine drastische Inszenierung, ein weiterer trauriger Höhepunkt im Kölner Kulturdebakel.
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