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Neue OZ: Kommentar zu Stahl
Windkraft

Osnabrück (ots)

Doch noch Perspektiven

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Das gilt nun auch für die Nordseewerke. Drei Faktoren sind es, die der zum Windanlagenbauer umgerüsteten Werft doch noch eine Zukunftsperspektive geben könnten. Da ist zum einen die deutlich signalisierte Bereitschaft des Landes, die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens mit einer weiteren Kreditbürgschaft zu überbrücken, trotz der schon jetzt happigen Verluste von zusammen 70 Millionen Euro für das Land und die Nord/LB.

Mindestens ebenso wichtig ist, dass der aktuelle Hauptauftraggeber Global Tech mit Windradfundamenten für 800 Millionen Euro nicht abspringt. Zusammen mit dem angestrebten Massekredit würde dies zeitlich Luft dafür schaffen, einen leistungsfähigen Investor für die Nordseewerke zu finden. Gut wäre es, wenn dieser Prozess in Ruhe über die Bühne gehen könnte und nicht von Wahlkampfgetöse überlagert würde. Aber dafür ist die Versuchung drei Monate vor der Landtagswahl wohl zu groß, wie gestern die wortgewaltigen Auftritte mancher Oppositionspolitiker bei der Kundgebung der Emder Arbeitnehmer belegten.

Umso bemerkenswerter erscheint da, dass SPD-Ministerkandidat Olaf Lies in seltener Übereinstimmung mit CDU und FDP der Forderung des DGB nach einer staatlichen Übernahme der Nordseewerke eine klare Absage erteilte. Purer Aktionismus hilft in diesem Fall nicht weiter.

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