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Neue OZ: Kommentar zu EU/Agrar

Osnabrück (ots)

Ein bisschen gerechter

Europas Agrarpolitik wird mit den Beschlüssen der EU-Landwirtschaftsminister zur Agrarreform nicht nur ein bisschen grüner, sie wird auch gerechter. Das Brüsseler Bürokratie-Ungetüm könnte künftig mehr sein als nur ein Umverteilungsladen für die europäischen Steuermilliarden. Werden die Beschlüsse so umgesetzt wie verkündet, dann wird mithilfe der Subventionen aktiver als jetzt die Entwicklung der Landwirtschaft auf dem europäischen Kontinent gesteuert.

In welche Richtung? Die Marschroute der kommenden Förderperiode lässt sich wie folgt zusammenfassen: Mehr für die Kleinen, weniger für die Großen. Mehr Nachhaltigkeit, weniger Raubbau. Das ist der richtige Weg. Zu Recht betonte Kanzlerin Merkel, dass diese geplante Art der Steuerung die Akzeptanz der Landwirtschaft in der Bevölkerung erhöhen wird.

Man darf getrost anfügen: auch die Akzeptanz der Brüsseler Bürokratie. Wenn es denn tatsächlich so kommt, dass Flughäfen, Eisenbahnunternehmen oder Wasserwerke nicht mehr als Empfänger für Agrarsubventionen infrage kommen. So etwas ist niemandem zu vermitteln.

Wie nachhaltig die jetzigen Änderungen sein werden, entscheidet sich aber erst in sieben Jahren, wenn die neue Förderperiode verhandelt wird. Was jetzt als Erfolg gefeiert wird, ist es nur dann, wenn die jetzigen Beschlüsse weiterentwickelt werden. Nach der Reform ist bekanntlich vor der Reform.

Dirk Fisser

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