Neue OZ: Kommentar zu El Lissitzky
Osnabrück (ots)
Zeugen des Unrechts
Das Sprengel-Museum erhält mit dem Nachlass des Konstruktivisten El Lissitzky nicht nur Objekte für die Sammlung. Der Nachlass transportiert auch eine düstere Geschichte. Und die handelt von Künstlern, die von Diktaturen unterdrückt und verfolgt wurden. Dabei zerbrachen nicht nur Biografien und Schicksale. Damals zerschellten auch Lebenswerke. Die versprengten, geraubten, verscherbelten und angeeigneten Kunstwerke selbst berichten bis heute von eklatantem Unrecht.
Mit dem Nachlass des prominenten Künstlers El Lissitzky sind Dokumente geborgen, die nun aufgearbeitet werden müssen. Sie liefern weitere Mosaiksteine - nicht nur für die Kunstgeschichte des vergangenen Jahrhunderts, sondern vor allem für die Beantwortung der Frage, wem eigentlich manches Museumsexponat wirklich gehört.
Bis heute machen Erben von Künstlern und Galeristen Ansprüche auf Museumsexponate geltend. Gerade erst haben 15 Museen diejenigen ihrer Werke dokumentiert, die aus den Beständen des verfolgten Galeristen Alfred Flechtheim stammen. Darin liegt ein Schritt der Aufklärung. Klar ist nur eines: Das Unrecht wirkt nach - allemal bis heute.
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