Westfalenpost: Sie muss robust sein Bildung der Libanon-Truppe kommt voran
Hagen (ots)
Von Jörg Fleischer
Die Aufstellung der Libanon-Truppe kommt allmählich voran. Es dauert lange, bis die Staatengemeinschaft zum robusten Mandat für diesen Einsatz findet. Es dauert zu lange. Denn die Entschlossenheit der westlichen Welt, dem Frieden im Nahen Osten wieder eine Chance zu geben, wird mit jedem Tag mehr in Zweifel gezogen. Radikalen wie der Hisbollah gibt das nur neuen Auftrieb. Die Zeit drängt also. Doch nur mit der ausdrücklichen Erlaubnis zu Kampfeinsätzen ist diese heikle UNO-Mission überhaupt sinnvoll. Nicht offensiv - aber robust müssen die UNIFIL-Soldaten im Nahen Osten sein. Auf dem Weg zu diesem notwendigen Mandat hat sich der französische Staatspräsident einen Schlingerkurs geleistet, der dem Ansehen seines Landes als Einsatzführungsnation geschadet hat. Keine Frage. Aber richtig ist auch: Das Zögern Chiracs, das auf Druck seines Militärs zustande kam, hat entscheidend zur Konkretisierung dieses Mandats beigetragen. Es hat letztlich die Aufstellung einer schlagkräftigen Libanon-Armee befördert. Damit sind die Probleme längst nicht gelöst. Zum Beispiel dieses: Wer bitte stellt die Bodentruppen für diesen gefährlichen Einsatz im Nahen Osten? Mit dieser Frage, die am ehesten wiederum Frankreich als Leadnation zu beantworten hat, dürften sich alle Einsatzteilnehmer schwer tun. Deutschland jedenfalls wird keine Bodentruppen stellen. Dafür gibt es historische Gründe, die jeder akzeptieren muss.
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