Neues Deutschland: zum Rüstungsexport der USA
Berlin (ots)
Nun ist es amtlich: Die USA werden in der nächsten Dekade Rüstungsgüter im Wert von 30 Milliarden Dollar an Israel liefern, so viel wie noch nie. Dass man Saudi-Arabien ebenfalls mit Waffen überhäuft, kann Israel deshalb verschmerzen. Und weil das Ganze gegen den Erzfeind Nr. 1 gerichtet ist - Iran. Nachdem sich die Neocon-Idee von der Demokratisierung der Region im trüben Licht des vermeintlichen Leuchtturms Irak verflüchtigt hat, kehrt die Supermacht ratlos zu alten Strategien zurück. Aufrüsten statt zivilisieren nach westlichem Vorbild heißt das Motto wieder, dabei starrt der Nahe Osten vor Waffen. Es ist, als wollte man all jene in Iran bestärken, die von der Atombombe träumen. Die USA sind einfach nicht lernfähig. Ob Saddam Hussein oder Osama bin Laden - der Feind meines Feindes muss keineswegs mein Freund sein. Saudi-Arabien ist zudem nicht nur der beste Nährboden für Terroristen und Sponsor des sunnitischen Widerstands im Zweistromland, sondern auch so demokratisch wie die Wüste fruchtbar. Aber Menschenrechte waren für Washingtons geostrategische Interessen noch nie ein Maßstab. Was auch mit Blick auf Israels Politik gilt. Kriegsmaterial für über 60 Milliarden Dollar wollen die USA in den kommenden zehn Jahren in die wohl instabilste Region der Welt liefern. Dieses Bush-Erbe könnte uns allen noch um die Ohren fliegen.
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