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Neues Deutschland: zur Politik von USA und Großbritannien in Irak

Berlin (ots)

Bush kam, und die Briten gingen. Zumindest aus
Basra. Der gestrige Tag war nicht ohne Symbolik. Während sich der 
USA-Präsident mit dem überraschenden Besuch auf einer Luftwaffenbasis
ein Lagebild vor neuen Beschlüssen machen und von den vorgeblichen 
Fortschritten seiner neuen Strategie künden wollte, hatte der 
wichtigste Alliierte in Irak alle Mühe, das Ganze als geordneten 
Umzug und nicht als Niederlage erscheinen zu lassen. Nach 
monatelangem Beschuss und immer mehr eigenen Toten verließen die 
britischen Truppen ihren letzten Stützpunkt in der irakischen Stadt. 
Blair-Nachfolger Gordon Brown steht daheim unter dem wachsenden Druck
der Öffentlichkeit, den Abzug nun zu beschleunigen. Da geht es ihm 
nicht anders als seinem Washingtoner Pendant.
 Die Bilanz vier Jahre nach ihrem Einmarsch ist desaströs, für die 
USA wie für Großbritannien. Die Besatzer sind ratlos im selbst 
verursachten Gewaltchaos. Die Bagdader Regierung vermittelt nicht den
Eindruck, für Ordnung sorgen zu können. Irak erlebt die größte 
Massenflucht im Nahen Osten seit 1948. Und es könnte alles noch 
schlimmer werden. Basra steht exemplarisch dafür, dass inzwischen 
auch der blutige Machtkampf zwischen den Schiiten eskaliert, von Bush
einst als Stützpfeiler seiner Strategie gesehen. General Jackson, der
ehemalige britische Oberkommandierende in Irak, nannte sie jetzt 
»intellektuell bankrott«.

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