Neues Deutschland: zur Kinder- und Familienpolitik in Deutschland
Berlin (ots)
Was für ein seltsames Land! Maja von Hohenzollern fliegt am Nikolaustag als Engel in eine Berliner Kita ein. Thomas Gottschalk rührt in einer Gala werbewirksam die Spendentrommel für internationale Kinderhilfsprojekte. Auf Initiative einer Unternehmerin betreuen hunderte ehrenamtliche Mitarbeiter Familien. Die Unternehmerin wird für ihre Idee ausgezeichnet, die Prominenten werden angehimmelt. Doch wer qualitätsvolle und ausreichende Kinderbetreuung in Gesetzen festlegen möchte, erntet Ablehnung - egal, ob er in der Regierung oder der Opposition sitzt. Ist die Unterstützung von Kindern und Familien ein Fall für Charity? Übernehmen spendable Reiche und gelangweilte Promis in Anfällen von mitleidiger Großzügigkeit die Aufgaben, zu denen Politiker nicht in der Lage sind? Wohltätigkeit statt Kindeswohl? Die Beschwichtigungsversuche, keine Politik der Welt verhindere Tötungen von Kindern durch ihre Mütter, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Deutschland die Lebensbedingungen für einen beträchtlichen Teil der Menschen deutlich schwieriger werden und die Hilfsangebote weniger. So führt Ratlosigkeit Menschen immer öfter in völlige Verzweiflung, Depression oder Aggression. Opfer einer solchen Entwicklung sind nicht selten die Schwächsten, die Kinder. Das belegen wachsende Anrufzahlen bei Kummernummern, steigende Zahlen psychisch kranker Kinder, Misshandlungen. Und dagegen fällt der Gesellschaft gar nichts mehr ein?
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