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Neues Deutschland: zum schwarz-grünen Kompromiss zu Studiengebühren in Hamburg

Berlin (ots)

Es ist eine Binsenweisheit im politischen Geschäft:
Ergebnisse von Koalitionsverhandlungen entspringen stets den 
Einsichten in das Machbare. Die Einigung von Schwarz-Grün in Hamburg 
beim Thema Studiengebühren hat dies erneut unter Beweis gestellt. 
Statt wie bisher 500 Euro pro Semester sollen Studenten in der 
Hansestadt künftig 375 Euro zahlen - aber erst, wenn sie nach dem 
Studium mindestens 30 000 Euro im Jahr verdienen. Die Grünen werden 
sich zugute halten, dass sie damit Schlimmeres verhindert haben;  
immerhin wollten Teile der CDU die Uni-Maut auf bis zu 1000 Euro pro 
Semester erhöhen.
 Der Kompromiss ist eines der Bauernopfer, das die GAL auf dem Weg 
zur Macht zu geben bereit war. Dabei gibt es in der Hansestadt wie in
Hessen durchaus eine Mehrheit im Parlament gegen Studiengebühren. 
Doch dann hätte die Parteienkonstellation nicht Schwarz-Grün, sondern
Rot-Rot-Grün lauten müssen.
 Ganz ohne politische Fallstricke ist die Sache für die Grünen 
dennoch nicht, zehren sie doch noch von ihrem Ruf, Partei der 
Nachwuchsakademiker zu sein. Die Konkurrenz links von den Grünen 
sollte sich diesbezüglich aber nicht zu viele Hoffnungen machen. Die 
Mehrheit der Studierenden entstammt bürgerlichen und finanziell 
abgesicherten Milieus; nachgelagerte Studiengebühren werden von den 
meisten wohl unter dem Motto »Lieber den Spatz in der Hand als die 
Taube auf dem Dach« schulterzuckend akzeptiert werden.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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