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Neues Deutschland: zum Konflikt um Südossetien

Berlin (ots)

Das Datum war mit Bedacht gewählt: Nahezu
zeitgleich zur Olympia-Eröffnung in Peking rollten in Südossetien 
Panzer - zunächst georgische, dann russische. Der Ablenkungseffekt 
ist jedoch gering, denn der Kontrast zwischen Krieg und Spielen 
könnte augenfälliger nicht sein.
 Dass es nach Jahren der - vermeintlichen - Ruhe wieder offene 
militärische Auseinandersetzungen im Kaukasus gibt, ist kaum 
überraschend. Die Konflikte, ob nun um Berg-Karabach, Tschetschenien,
Abchasien oder Südossetien, wurden »eingefroren«, aber nicht gelöst. 
Zumindest im Falle Südossetiens geht es der »westlich orientierten« 
Zentralregierung in Georgien, die mit der versprochenen 
NATO-Mitgliedschaft über eine Trumpfkarte verfügt, auch um den 
Machtkampf mit Moskau.
 Dort hat man ebenfalls wenig für die Krisenlösung getan. Die 
instabile Lage an seinen Grenzen kommt Russland entgegen, schwächt 
sie doch Tbilissi und verhindert derzeit noch die Aufnahme Georgiens 
in die Westallianz. Den Schwarzen Peter wird man dem Kreml trotzdem 
nicht zuschieben können. Die Stationierung seiner Friedenstruppen in 
Südossetien hatte durchaus Gewalt verhindert. Auch die von Moskau 
beantragte Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats sollte zumindest
eine militärische Eskalation verhindern. Das wichtigste Gremium der 
UNO für den Erhalt von Frieden und Stabilität aber wollte oder konnte
sich zu keiner Entscheidung durchringen. Selbst wenn die Panzer 
rollen.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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