Neues Deutschland: Neue Stärke der SPD
Berlin (ots)
Der Gesellschaft steht, folgt man der SPD, eine neue Reifestufe bevor - ein aufgeklärter, sozial orientierter Kapitalismus. Freilich müsse man dafür der SPD folgen. Allein die Tatsache, dass sie damit auf freundliches Interesse der Zeitgeist-Medien stößt, ist Grund genug zu zweifeln. Denn diese hatten noch vor kurzem das Gegenteil für richtig befunden. Wie übrigens die SPD auch - wenngleich sie dabei ein paar Nuancen zu Union und FDP im Munde führte.
Nun also soll sich alles dadurch zum Guten ändern, dass am Ufer der globalen Geldflüsse SPD-Parteifähnchen aufgepflanzt werden. Selbst Parteiegoismus unterstellt - schlecht wäre es nicht, wenn Steinmeier und Müntefering deren Lauf ändern könnten. Aber damit ist so sicher zu rechnen wie mit einer Richtungsänderung der Elbe durch Errichtung ein paar zusätzlicher Klärwerke.
Dennoch sehen die Sozialdemokraten vielleicht wirklich bessere Zeiten nahen. Denn was ihnen die Spaltung der Gesellschaft durch Prekarisierung erwartungsgemäß nicht eingetragen hat, könnte die Gefährdung der Geldanlagen eines Teils der Bevölkerung einbringen: eine Aufwertung. Wenn es der SPD gelänge, als Sachwalter des »guten«, weil redlich erworbenen Kapitals zu erscheinen, das vor den Heuschrecken zu beschützen ist, würde sie im Namen auch des »kleinen Mannes« reden können, der um seine Spargroschen fürchtet. Damit könnte sie sich dann sogar ihren nächsten Traum erfüllen - die LINKE in Gefahr bringen.
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