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Neues Deutschland: zur Finanzhilfe für Opel

Berlin (ots)

»Dann geht's los im tollen Spurt, wir schließen nie
den Gurt.« Diese Zeile aus dem Song der Toten Hosen über die einst 
berüchtigte Fahrweise der »Opel-Gang« ist längst überholt. Und auch 
bei dem Unternehmen stehen die Zeichen mittlerweile auf Sicherheit: 
Die Rüsselsheimer Tochter von General Motors möchte, wie es 
neudeutsch heißt, unter einen staatlichen Schutzschirm schlüpfen.
 Dabei lehrt die Geschichte der Bürgschaften und Kredite für 
angeschlagene Großkonzerne in Deutschland, dass Staatshilfe die 
Pleite nur hinauszögert. Es sei denn, man wäre gewillt, ein Ölfass 
ohne Boden aufzumachen. Würde Opel geholfen, könnte man Selbiges der 
Konkurrenz nicht verwehren, wenn diese nach Ausgleich für 
Wettbewerbsnachteile ruft.
 Das vielleicht wichtigste Signal der Opel-Bitte lautet: Die viel zu 
lange dominierende Industriebranche ist in ihrer jetzigen Form und 
Größe auf Dauer nicht überlebensfähig. Es geht eben nicht um 
vorübergehende Liquiditätsprobleme. Die Politik wäre gefragt, nicht 
länger als Erfüllungsgehilfe der Autolobby mit ihren fossilen 
Unternehmensstrategien zu fungieren. Es gilt, in der Branche die 
Weichen in zwei Richtungen zu stellen: auf eine spritsparende 
Modellpalette und auf Arbeitszeitverkürzung, um den absehbaren 
Stellenabbau aufzufangen. Klar ist auch, dass das Verkehrssystem der 
Zukunft nicht allein auf die Bedürfnisse von Pkw und ihren 
Herstellern ausgerichtet sein wird. Bedingungslose Bürgschaften wären
das falsche Signal.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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