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Neues Deutschland: NachDenken über Neonazis in Dresden

Berlin (ots)

Das GehDenken in Dresden ist gelungen. Obwohl die
extreme Rechte am Sonnabend zu ihrem »Trauermarsch« in Dresden 6000 
Anhänger mobilisieren konnte und damit mehr Neonazis unter kruden 
Parolen marschierten als zum 60. Jahrestag der Zerstörung der Stadt, 
blieben die Geschichtsverdreher in der Minderheit: Ein Bündnis aus 
Parteien, Gewerkschaften und Vereinen versammelte deutlich mehr 
Menschen, die der Toten des 13. Februar 1945 gedachten, sich aber 
gegen Parolen vom »Bombenholocaust« verwahrten.
 Hoffnung macht auch, dass Protest gegen die Revisionisten 
nicht mehr nur von links laut wird: Die CDU-Rathauschefin hielt die 
braunen Trittbrettfahrer beim Totengedenken mit erfreulich klaren 
Worten auf Distanz. Helma Orosz hat erkannt, dass die Dresdner 
Tradition des schweigenden Gedenkens zu einer Beliebigkeit geführt 
hatte, die von den Braunen seit Jahren schamlos ausgenutzt wurde.
 Dem GehDenken muss in Dresden nun aber das NachDenken folgen. 
Erneut gingen die Demokraten am Trauertag getrennter Wege, weil man 
im bürgerlichen Lager ein geeintes Auftreten gegen die rechten (und 
in Dresden stets geschlossen marschierenden) Anti-Demokraten mit 
Wahlkampf verwechselte. Dringend zu überlegen wäre außerdem, ob es 
nicht doch Wege gibt, den braunen Aufmarsch zu unterbinden. Denn die 
halbe Dresdner Innenstadt gehörte am Sonnabend erneut den 
Rechtsextremen - auch wenn sie diesmal in der Unterzahl waren.

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Neues Deutschland
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Telefon: 030/293 90 715

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