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Neues Deutschland: zu Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef Ackermann

Berlin (ots)

»Wir sitzen alle in einem Boot.« Immer wenn
Politiker oder Wirtschaftsbosse sich dieser Metapher bedienen, ist 
Vorsicht geboten. So auch im Falle des Deutsche-Bank-Chefs Josef 
Ackermann. Dieser beschwor die Leser einer Boulevard-Zeitung, zu ihm 
ins sinkende Boot zu steigen. Bleibt nur zu hoffen, dass niemand 
seiner Aufforderung folgt. Denn wir sitzen eben nicht im selben Boot 
wie Herr Ackermann.
 Wenn wir hier schon Metaphern gebrauchen, dann bleiben wir ruhig 
beim Boot. Herr Ackermann sitzt derzeit in einem Kahn, der Leck 
geschlagen ist und seine besten Zeiten längst hinter sich hat. Als es
noch gut lief, da ließ Kapitän Ackermann einen Teil seiner Mannschaft
von Bord werfen, um schneller in den erhofften Renditehafen zu 
gelangen. Geblendet von der Aussicht auf riesige Profite, die er nie 
mit uns geteilt hätte, ging er fragwürdige Deals mit amerikanischen 
Kapitänen ein. Ackermann verhökerte Rettungsringe und 
Schiffsinventar, um seinen Reeder, einen gewissen »Shareholder 
Value«, zu besänftigen.
 Nun läuft das Boot voll Wasser, die Rettungsringe sind weg und die 
»sozialen Spannungen« an Bord könnten sich demnächst in einer 
Meuterei entladen. Getragen von der Hoffnung, wir würden ihm helfen, 
seinen Kahn wieder flott zu machen, will der Banker, dass wir zu ihm 
ins Boot steigen. Nein danke, Herr Ackermann, wenn Ihr Piratenschiff 
untergeht, dann wollen wir nicht an Bord sein.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion CvD

Telefon: 030/2978-1721

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