Alle Storys
Folgen
Keine Story von nd.DerTag / nd.DieWoche mehr verpassen.

nd.DerTag / nd.DieWoche

Neues Deutschland: Zu Opel

Berlin (ots)

Eigentlich könnte die Koalition das Zustandekommen
eines Last-Minute-Rettungskonzeptes für Opel als Erfolg feiern. 
Gewerkschaft und Mitarbeiter samt Familien sind erleichtert, viel 
zitierte »Auto-Analysten« klatschen Beifall. Auch wenn die 
herrschende Politik Übung in billiger Selbstgefälligkeit hat - 
diesmal greift man nicht darauf zurück. Nicht etwa, weil man selbst 
gar nicht das Heft des Handelns in der Hand hielt und weil wichtige 
Details des Magna-/Sberbank-Einstiegs noch völlig ungeklärt sind. 
Nein, in Wahlkampfzeiten geht es darum, den Koalitionspartner trotz 
breiter Übereinstimmung auszustechen. Die SPD, die früh auf die 
Magna-Karte setzte, will die Opel-Rettung für sich allein nutzen; die
Union missgönnt es ihr.
 Dabei wäre Selbstkritik weit mehr angebracht - gerade, weil 
mit Arcandor der nächste Großbittsteller beim Wirtschaftsministerium 
anklopft. Union und SPD manövrierten sich bei Opel in eine Position, 
in der nur noch die Hoffnung auf eine GM-Einigung mit Magna 
übrigblieb. Die Gefahr  massiver Stellenstreichungen in Europa und 
des Abbaus von Sozialstandards ist damit nicht gebannt. Und ob die 
neuen Herren von Opel die klima- und energiepolitischen Zeichen der 
Zeit erkennen, darüber kann man bestenfalls spekulieren.
 Der Staat lässt die Chance verstreichen, bei der Suche nach 
einer Lösung für die tiefgreifenden Probleme der Autoindustrie aktiv 
einzugreifen. Kein Wunder, wenn die Koalitionspartner nur an den 
nächsten Wahltermin denken.

Pressekontakt:

Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

Original-Content von: nd.DerTag / nd.DieWoche, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
Weitere Storys: nd.DerTag / nd.DieWoche
  • 01.06.2009 – 16:52

    Neues Deutschland: Zum Fall Kurras

    Berlin (ots) - Durch die Medien wogt derzeit eine Flut von Bekennerschreiben. Autoren im Alter von 55+ bekennen ihren Irrtum. Harald Martenstein, edelfedernder Kolumnist des »Tagesspiegel«, teilt mit, er habe »ungefähr der gleichen Partei angehört« wie Kurras. Er sei Mitglied der DKP gewesen. »Wie politischer Irrtum sich anfühlt, weiß ich also recht gut«. Götz Aly, der im letzten Jahr mit seinem Buch »Unser Kampf 1968« irritierte, in dem er Analogien ...

  • 29.05.2009 – 17:25

    Neues Deutschland: zu den Nahostgesprächen in Washington

    Berlin (ots) - Selten weilte ein geschwächterer Vertreter der Palästinenser zur Audienz im Weißen Haus als jetzt Mahmud Abbas, und noch seltener wurden einem PLO-Chef dort so wohlwollende Worte zuteil wie dieses Mal. Trotzdem oder gerade deshalb? Vielleicht beides. Abbas ist nicht nur ein Präsident ohne Land, sondern seit gut vier Monaten auch einer ohne ordentliches Mandat, weil die Wahlperiode abgelaufen ...

  • 28.05.2009 – 18:15

    Neues Deutschland: zur Rentendebatte iom Bundestag

    Berlin (ots) - »Das hat es bei uns nicht gegeben.« Diesen Satz bekommt man in deutsch-deutschen Streitgesprächen des öfteren zu hören. Die beiden real existierenden deutschen Staaten entwickelten in den vierzig Jahren ihrer Existenz gewisse Eigenarten und spezifische Realitäten. Auch die Rentensysteme entwickelten sich vollkommen unterschiedlich. Im Westen richtete sich die monatliche Rente vor allem nach ...