Neues Deutschland: zur Einigung im Kita-Streit
Berlin (ots)
Mit der Einigung im Kita-Streit geht ein regelrechter Verhandlungsmarathon zuende. Ein halbes Jahr zogen sich die Gespräche hin, die manche im Gewerkschaftslager auch schon mal als »Stellungskrieg« bezeichneten. Die Gewerkschaften hatten mit ihrer Forderung nach einem Gesundheitstarifvertrag Druck auf die Arbeitgeber ausgeübt. Im Hintergrund war es aber immer auch um deutliche Lohnerhöhungen gegangen, für die offiziell nicht gestreikt werden durfte, da dafür noch bis Jahresende die Friedenspflicht gilt. Im Vorfeld der Bundestagswahl sah man jedoch deutlich bessere Chancen, von der Bundespolitik Unterstützung in der Auseinandersetzung mit den kommunalen Arbeitgebern zu erhalten. Dieses politische Wohlwollen hatte den Streikenden wohl auch eine Weile noch den Rücken gestärkt, denn die Geduld der berufstätigen Eltern, die sich immer wieder um alternative Betreuungsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs kümmern mussten, ist ein fragiles Gebilde, das auf Dauer leicht hätte zerbrechen können. Befürchtungen, die Mehrausgaben würden die kommunalen Kassen überfordern, überzeugen dagegen nicht recht. Die Planung der kommunalen Ausgaben ist auch eine Frage der Prioritätensetzung. Dass eine gute Betreuung des Nachwuchses Vorrang haben sollte, ist nur logisch - wenn offenbar auch alles andere als selbstverständlich.
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