Neues Deutschland: Bundesregierung will Hilfe für Griechenland stoppen
Berlin (ots)
Es ist nicht das erste Mal, dass aus Kreisen der Bundesregierung auf Griechenland eingedroschen wird. Doch in den letzten Tagen war es besonders hart. Die Stimmen zu einem möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone wurden immer lauter. Griechenland soll keine Gelder mehr bekommen, wenn es seine Auflagen nicht erfüllt. Dann geht das Land bald bankrott und muss höchstwahrscheinlich aus der Eurozone austreten. Ein solches Szenario hat für Wirtschaftsminister Rösler seinen Schrecken verloren, wie er im ARD-Interview sagte. Was ihn offenbar nie geschreckt hat, sind die sozialen Einschnitte und die extreme Armut, die die griechische Bevölkerung im Rahmen der neoliberalen Krisenpolitik erleiden muss. Bei einem möglichen Rauswurf Griechenlands aus der Eurozone würde sich deren Lage noch einmal erheblich verschlechtern. Das ist einem Herrn Rösler reichlich egal, denn ihm geht es letzten Endes darum, dass die freie Marktwirtschaft funktioniert. Da darf der Wirtschaftsfaktor Mensch nicht zu teuer werden. Genau das ist der Fehler der aktuellen Krisenpolitik: Nicht die Menschen, sondern die Banken und Märkte versucht man die ganze Zeit zu retten. Und mit diesem Zynismus gegenüber der südeuropäischen Bevölkerung schneidet sich der Bundeswirtschaftsminister noch dazu ins eigene Fleisch: Meldungen mit Aussagen wie der seinen drückten den DAX am Montag gleich ins Minus.
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