neues deutschland: Hugo Chávez: Vermächtnis
Berlin (ots)
Hugo Chávez hat in seinem Leben viel und viele bewegt. Mit dem Tod des venezolanischen Präsidenten ist es nicht anders. Vor allem in Lateinamerika sind es Millionen, überwiegend aus den Unterschichten, die trauern. Ihnen hat der große Kommunikator eine Stimme verliehen, wie sie in den neoliberalen 80er und 90er Jahren in Lateinamerika nicht vernehmbar war. Chávez' Tod ist auf alle Fälle eine Zäsur für sein Land und den Subkontinent, wo zuvorderst er die regionale Integration mit seinen Ölmilliarden vorantrieb, um seiner Vision einer integralen Entwicklung näher zu kommen, welche die sozialen Ungleichheiten aus dem Weg räumt, die Lebensqualität sowie eine wirksame Partizipation der Völker an der Gestaltung ihrer Zukunft fördert. Auf diesem Weg ist noch eine lange Strecke zurückzulegen - dass er eingeschlagen wurde, bleibt das Verdienst des Comandante. Chávez stand am Anfang der lateinamerikanischen Linkswende, der mit unterschiedlichsten Ansätzen von Lula in Brasilien über die Kirchners in Argentinien bis hin zu Correa und Morales in Ecuador und Bolivien viele folgten. Weil Chávez demonstrierte, dass das TINA-Prinzip (»There is no alternative«) von Margaret Thatcher, das auch Kanzlerin Merkel abgewandelt mit ihrem »alternativlos« gern zur Beschreibung ihrer Politik bemüht, schlicht falsch ist. Es gibt immer Alternativen, wenn der politische Wille da ist. Bei ihrer Umsetzung wird Chávez' Beitrag künftig vermisst werden. Das ist nun Verpflichtung für die Linke in aller Welt.
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