neues deutschland: Vorsitzende des Griechischen Akademikervereins Berlin/Brandenburg: "Feindbild" des faulen Griechen wird um Facette "gesetzwidrig" erweitert
Berlin (ots)
Wegen wiederholter Verstöße gegen das Nichtrauchergesetz und Problemen in der Buchhalten will das Land Berlin dem Griechischen Zentrum die Förderung streichen. Triantafillia Thiesing-Kostopoulou, Vorsitzende des Vereins Griechische Akademiker Berlin-Brandenburg, wirft der Berliner Integrationssenatorin vor, zur Diskriminierung und Kriminalisierung einer Migrantengruppe beizutragen. "Der angebliche Verstoß gegen das Rauchverbot ist ein im Grunde genommen lächerlicher Vorwand zur Streichung der Mittel", sagte Thiesing-Kostopoulou der Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). "Die Vorwürfe erinnern an Kollektivschuld beziehungsweise Kollektivhaftung. Eventuelle Ordnungswidrigkeiten von Einzelnen dürfen nicht zur Bestrafung einer ganzen Gruppe führen." Die Senatsverwaltung trage dazu bei, das in den Medien systematisch aufgebaute "Feindbild" des faulen Griechen um die Facette "gesetzwidrig" zu erweitern.
Die im Griechischen Zentrum zusammengefassten Vereine würden derzeit in erster Linie ihre Arbeit fortsetzen, da "die Probleme nicht weggekürzt sind". Doch eigentlich handelten sie im "Schockzustand und können gar nicht glauben, dass sie dieses Haus nicht mehr haben werden", so die Vorsitzende des Akademikerverbandes. Der Vorstand der griechischen Gemeinde will die vom Senat gestellten Forderungen erfüllen, obwohl die Vereine sich in einer Resolution dagegen ausgesprochen haben. Thiesing-Kostopoulou: "Das ist Politik. Widerstand zu organisieren liegt in unserer Verantwortung."
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