neues deutschland: Sellering findet JU-Forderung nach Tilgung von DDR-Symbolen "ein bisschen lächerlich"
Berlin (ots)
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat sich befremdet über die Forderung der Jungen Union (JU) des Bundeslandes geäußert, »sozialistische Symbole« und Straßennamen von Sozialisten im Bundesland zu tilgen. »Ich finde solche Vorschläge 25 Jahre nach der Deutschen Einheit ein bisschen lächerlich", erklärte der Sellering gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe). Die meisten Menschen in Ostdeutschland seien froh darüber, dass sie heute in einem vereinten Deutschland leben. »Sie wollen sich aber auch ihr Leben in der DDR nicht entwerten lassen«, betonte Sellering. »Wir brauchen keine rückwärtsgewandten Debatten über DDR-Symbole. Ich halte es für wichtiger, für die Anerkennung von ostdeutschen Lebensleistungen und für gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West heute einzutreten.«
JU-Landeschef Franz-Robert Liskow hatte erklärt, er sehe Sellering »in der Pflicht«, sich für ein Verbotsverfahren zu DDR-Symbolen einzusetzen. »So langsam gewinnen wir den Eindruck, dass dem Ministerpräsidenten die DDR-Vergangenheit vieler Bürger in unserem Land einfach egal zu sein scheint." Derzeit wird Mecklenburg-Vorpommern von einer SPD/CDU-Koalition regiert. Die nächste Landtagswahl findet in knapp zehn Monaten statt.
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