neues deutschland: Drag-Künstlerin wird von queerfeministischer Szene bedroht
Berlin (ots)
Die Berliner Drag-Künstlerin und Geschlechterforscherin Patsy l'Amour laLove wird nach der Veröffentlichung ihres Buches "Beißreflexe" von Teilen der queer-feministischen Szene bedroht. "Ich mache mir nun mehr Gedanken darüber, ob ich alleine zu einem Veranstaltungsort gehe", sagte die selbst ernannte "Polit-Tunte" in einem Interview der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe). In dem von ihr herausgegebenen Sammelband diskutieren 27 Autoren als autoritär wahrgenommene Entwicklungen in der queerfeministischen Szene. Die Kritik bezieht sich unter anderem auf Sprech- und Auftrittsverbote sowie Kleider- und Verhaltensvorschriften für vermeintlich privilegierte, weiße Menschen. "Der politische Aktivismus wird auf das Kulturelle des Alltags zugespitzt und das eigene Dasein als radikaler Akt angesehen", sagt l'Amour laLove zu diesem Politikverständnis. Ein Beispiel finde sich in merkwürdigen Praxis, dass auf einigen linken Partys keine Kondome mehr verteilt werden dürften. Die Begründung: Besucher, die keinen Sex haben wollen, könnten sich dadurch gestört fühlen. "Damit werden Regungen in Schach gehalten, die man an sich nicht haben will, die einem Angst machen."
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