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Neues Deutschland: zur Tarifeinigung im öffentlichen Dienst

Berlin (ots)

Frank Bsirske kann erleichtert zum
DGB-Bundeskongress fahren: Der  Länder-Streik geht zu Ende. Die 
Arbeitszeit der Länderbeschäftigten, die zuletzt durch den tariflosen
Zustand seit 2004 stark ausfranste und zwischen 38,5 und 42 Stunden 
oszillierte, wird in Zukunft wieder nach einem bundeseinheitlichen 
Schlüssel berechnet: Wer besser verdient, muss knapp unter 40 Stunden
arbeiten; für die unteren Lohngruppen, in denen oft körperlich 
gearbeitet wird, bleibt es bei 38,5.
 Für ver.di ist das unter gegebenen Bedingungen ein guter Abschluss. 
Die Rückkehr der Bundesländer in einen Tarifvertrag ist besiegelt, 
ohne dass die Gewerkschaft ihr Gesicht verloren hätte. Symbolisch hat
ver.di sogar gewonnen: Es wird weiter Beschäftigte mit 38,5 Stunden 
geben, während die Arbeitgeber hinter ihrer 40 knapp zurückbleiben.
 Zu verdanken hat die Gewerkschaft letzteres allerdings weniger sich 
selbst als ausgerechnet jener Klausel im Bundes- und Kommunaltarif, 
nach der dort ein etwaiger 40-Stunden-Abschluss der Länder hätte 
übernommen werden dürfen. Das hätte das seit Jahren anhaltende 
Gezerre um eine Tarifreform im öffentlichen Dienst weit 
zurückgeworfen, was in der jetzigen Situation natürlich niemand 
vertreten konnte. So verwandelte sich besagte 
Meistbegünstigungsklausel, eigentlich als Hintertürchen der 
Arbeitgeber gedacht, am Ende in das Top-Argument von ver.di gegen 
eine glatte 40. Auch Tarifpolitik kann wunderbar ironisch sein.

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Neues Deutschland
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