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Neues Deutschland: zum Einigung im Tarifstreit der Ärzte

Berlin (ots)

Na bitte, es geht doch. Auf durchschnittlich zehn
Prozent mehr Geld für Ärzte haben sich Kommunale Arbeitgeber, 
Beamtenbund und  ver.di gestern geeinigt. In Einzelfällen sollen auch
nicht-ärztliche Beschäftigte durch schnellere Beförderung mehr Geld 
bekommen können. Auch wenn die Details erst ausgerechnet werden 
müssen. bis klar ist, wie viel Plus wirklich bedeutet: Dies ist eine 
Basis für weitere Verhandlungen.
 Dennoch werden die Klinikärzte nicht so schnell an die Arbeit 
zurückkehren. Der Marburger Bund, der sich tarifpolitisch 
emanzipieren möchte, muss jetzt eine Lösung präsentieren, die sich 
vom gestrigen Papier zumindest so deutlich unterscheidet, dass von 
einem »ärztespezifischen Tarifvertrag« gesprochen werden kann. Das 
wird nicht einfach für die kleine Organisation mit geringer 
Tarifpoker-Erfahrung.
 Für ver.di wäre gestern ohnehin fast jeder Abschluss ein Erfolg 
gewesen. Denn obwohl sich die MB-Mediziner von der 
Einheitsgewerkschaft losgesagt haben, demonstriert diese im 
Ärztekonflikt  nun schon zum zweiten Mal, dass sie noch immer den 
Daumen auf den Verhandlungen hat.
 Erstaunlich sind vor allem die nun offenbar urplötzlich 
aufgetauchten Finanzreserven der Arbeitgeber. Hat sich die Lage seit 
der »Tarifreform« des öffentlichen Dienstes vor anderthalb Jahren so 
sehr verändert, dass nun möglich ist, was damals absolut gar nicht 
gehen sollte? Der ganze Ärzte-Ärger war offenbar umsonst.

Rückfragen bitte an:

Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21

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