Neues Deutschland: zu Merkel und der Berliner Wahlkampf
Berlin (ots)
In den dahindümpelnden Berliner Wahlkampf trug ausgerechnet die Kanzlerei ein wenig Erheiterung. Ständig beschließe der rot-rote Senat solche Sachen, »die uns nicht so in den Kram passen«, gab Angela Merkel auf einer Kampfkundgebung mysteriös von sich. Schade, dass sie weder den Kram der Bundesregierung noch die Sachen von Rot-Rot detaillierter verbreitete. Wäre sicher lustig. Dafür kramte sie Versprechen aus: Zwischen Bundesregierung und Land Berlin würde es besser klappen, wenn die CDU im Roten Rathaus regiert. Davon konnte zwar seinerzeit zwischen Kohl und Diepgen keine Rede sein, aber was macht's, Schröder und Wowereit konnten persönlich gut miteinander, den bilateralen politischen Beziehungen hat's mitnichten genutzt. Sicher weiß die Kanzlerin, dass die Berliner CDU null Aussichten aufs Regieren nach dem 17. September hat. Aber was soll's, es ist ja Wahlkampfzeit (alle mitsingen: Es ist ja Karneval ...). In dieser närrischen Zeit wird versprochen, was das Zeug hält. Wie sagte doch gerade Merkels Vize Müntefering: Parteien daran zu messen, was sie im Wahlkampf versprochen haben, »das ist unfair«. Aha. Den Satz hat die Kanzlerin übrigens zustimmend abgenickt. Um dann noch mehr Versprechen loszulassen. Von der Sorte: Die »Lotterigkeit in der Stadt muss weg«. Ist dieser Wahlkampf an Niveaulosigkeit noch zu unterbieten? Aber wir sind fair und wissen ja: versprochen und schon gebrochen.
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