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Neues Deutschland: zum Postenpoker in der CSU

Berlin (ots)

Wenn er selbst schon nicht mehr König bleiben kann,
wollte Edmund Stoiber wenigstens Königsmacher werden. Aber denkste! 
Erwin Huber und Horst Seehofer erwiesen sich auch beim gestrigen 
Spitzengespräch als hartleibig und erheben weiter jeder für sich 
Anspruch auf das Amt des CSU-Chefs. Stoiber, offenbar immer noch 
nicht in der Realität angekommen, sah sich als ehrlicher Makler, der 
zwischen den Rivalen eine einvernehmliche Lösung herbeiführen kann - 
und hat wieder mal eine Bauchlandung hingelegt. Womöglich haben Huber
und Seehofer einvernehmlich gelacht, als er einem von ihnen den 
Verzicht nahelegte.
 Gar zu peinlich hatte Stoiber an seinen Ämtern geklebt, als dass er 
jetzt als Ratgeber ernst genommen werden könnte. Dass ausgerechnet er
zudem warnt, man dürfe keinen Fehler machen, ist blanke Satire. Mit 
einer ganzen Fehler-Serie hat er höchstselbst die CSU an den Rand des
Abgrunds geführt. Stoiber will trotzdem weiter makeln. So sehr er 
auch betont, es sei normales demokratisches Verfahren, einen 
Parteitag zwischen zwei Kandidaten wählen zu lassen - so wenig Bock 
hat er auf Demokratie. Vorfeldbereinigung im Hinterzimmer ist die 
echte bayerische Art. Und dann soll der Parteitag schließlich zur 
großen Geburtstagsparty für den scheidenden Chef werden. 
Kampfkandidaturen stören da nur.

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