Von Böhmermann bis Discovery: Das sind die TV-Aufsteiger des Jahres 2015
Köln (ots)
Erst das Lob, dann die Kritik. Bevor das Medienmagazin DWDL.de bereits zum 8. Mal die Peinlichkeiten des Medienjahres mit dem Goldenen Günter auszeichnet, haben die Redakteure und Autoren des TV-Branchendienstes die Aufsteiger des Jahres gekürt. Welche Personen haben die Fernsehbranche im Jahr 2015 geprägt und im wahrsten Wortsinne ausgezeichnete Arbeit geliefert?
Die TV-Aufsteiger des Jahres 2015
Jan Böhmermann
2015 ist sicher nicht das erste Jahr, in dem Jan Böhmermann sich als TV-Aufsteiger empfohlen hat. Sollte es jedoch noch Restzweifel gegeben haben, wie ernst er es mit dem Medium meint, so wurden sie dieses Jahr ebenso eindrucksvoll wie endgültig zerstreut. Was Böhmermann zur Medienethik beitrug, ist nicht zu unterschätzen. Allem voran natürlich im März mit dem berühmt-berüchtigten #varoufake, der sich rasch als #varoufakefake entpuppte. Böhmermanns Satiretruppe führte den ARD-Talk "Günther Jauch" vor, traf aber auch all die anderen, die im Sinne populärer Verdaulichkeit lieber simplifizieren als ihrer journalistischen Verantwortung gerecht zu werden. Dieses Jahr hat er sich nachhaltig als Anti-de-Maizière etabliert: Er spricht auch jene Dinge aus, die sein Publikum oder seine Auftraggeber verunsichern könnten. Kein anderer Fernsehmacher lebt die Medienzukunft heute schon so selbstverständlich wie Böhmermann und sein Team bei der Kölner bildundtonfabrik - vom Periscope-Streaming der wöchentlichen Hashtag-Konferenz bis hin zur nötigen inhaltlichen Haltung.
Gerda Müller und Jan Kromschröder
In Bezug auf Fernsehserien "made in Germany" gilt natürlich: Auch andere Eltern haben schöne Kinder. Aber das Führungsduo der Kölner Produktionsfirma Bantry Bay hatte im ersten Jahr des Bestehens der Neugründung bereits einen sehr bemerkenswerten Doppelerfolg. Die Mysteryserie "Weinberg" für TNT Serie sowie "Club der roten Bänder" für Vox ernteten nicht nur beinahe einhellig Kritiker-Lob. Im Fall der etwas anderen Krankenhausserie gab es auch einen enormen Zuschauererfolg. "Club der roten Bänder" schaffte im Laufe der ersten Staffel trotz fortlaufender Handlung sogar das beinah Unmögliche: Zuschauer hinzuzugewinnen. Dieser Erfolg ist nicht nur wichtig für Bantry Bay. Er ist auch der dringend benötigte Beweis, dass die neue deutsche Serienwelle mehr sein kann als nur ein frommer Wunsch einiger Marktteilnehmer.
Dunja Hayali
Bereits im Sommer bemerkte DWDL.de in einer Analyse ihres "Donnerstalk", dass sich Dunja Hayali für weit mehr empfiehlt als die Moderationen im "ZDF Morgenmagazin". Sie war eine nahbare Gastgeberin mit Haltung. Hayali beherrscht die hohe Kunst, in Gesprächen sehr schnell zu erkennen, auf welchem Level sie am meisten von ihrem Gegenüber erfahren kann. Ihre Moderation des "Donnerstalk" war stets persönlich und relevant ohne dabei gefühlsduselig oder skandalisierend zu sein. Im Oktober kam dann noch ein beeindruckender Nachschlag: Ihre Recherche vor Ort bei einer AfD-Demonstration in Erfurt demonstrierte eine Art Fernsehjournalismus, die viel zu selten zu beobachten war in einem Jahr, in dem den großen Medien mehr als nur einmal Voreingenommenheit unterstellt wurde. Hayali suchte das Gespräch mit Teilnehmern der Demonstration und blieb trotz unglaublicher Aussagen sachlich, interessiert und hartnäckig.
Discovery Communications
Vor zwei Jahren rief Discovery Communications Westeuropa als Wachstumsmarkt aus. Inzwischen sind den Ankündigungen eindrucksvolle Taten gefolgt. Discovery hat Eurosport inzwischen vollständig übernommen und integriert. Zusammen mit Liberty Global übernahm man das internationale Produktionshaus All3Media inklusive seiner deutschen Töchter (Filmpool). Im Sommer folgte dann die große Überraschung: Discovery sicherte seinem Sportsender Eurosport die Rechte an den Olympischen Spielen ab 2018. Während andere Fernsehkonzerne nur zögerlich investieren oder aber zum digitalen Gemischtwarenladen abseits des Kerngeschäfts werden, investiert Discovery nicht zuletzt auch in Deutschland in die drei Kernbereiche des Fernsehens: Broadcasting, Produktion und Rechtehandel. Es sind Investments mit klarer Strategie und einem Bekenntnis zum Medium, die in der Branche die Neugier geweckt haben, wie hoch hinaus Discovery Communications in Europa noch möchte.
Die ausführlichen Begründungen finden Sie auf den Seiten des Meidenmagazins DWDL.de: http://ots.de/CLqbs
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