Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Geflüchtete Frauen von Missbrauch, Entführung und Sklavenarbeit bedroht
Bonn (ots)
Jedes Jahr am 25. November wird am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf die zahlreichen Formen von Diskriminierung und Unterdrückung aufmerksam gemacht: darunter häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, systematische Vergewaltigung als Kriegsstrategie, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und weibliche Armut.
Die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), unterstreicht zu diesem Tag, wie katastrophal die Situation für Frauen auf der Flucht ist. In Zeiten von Krieg und Verfolgung, in denen sich soziale und gesellschaftliche Gefüge auflösen, sind Frauen besonders gefährdet. Am 25. November werden deshalb Strategien und Wege zur Gewaltbekämpfung in den Mittelpunkt gerückt.
"Viele Mädchen und Frauen auf der Flucht werden entführt, sind Willkür und Gewalt schutzlos ausgeliefert. Das zeigen zum Beispiel die katastrophalen Zustände in den Internierungslagern in Libyen, wo Frauen missbraucht und zu Sklavenarbeit gezwungen werden. Gerade in Anbetracht der jährlich steigenden Flüchtlingszahlen muss die internationale Gemeinschaft dringend handeln", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Geflüchtete Frauen, die Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen wurden, leiden unter psychischen Landzeitfolgen, Selbstmordgedanken, Lebensangst und Isolation. Der UNHCR mit seinen fast 17.000 Helferinnen und Helfer weltweit, ist in den Krisengebieten permanent und im direkten Einsatz für besonders gefährdete und verletzliche Gruppen. So werden auch spezielle Hilfsprojekte für Flüchtlingsfrauen angeboten.
Zum Beispiel im Libanon. Dort wurden von einer örtlichen Nichtregierungsorganisation mit UNHCR-Geldern drei Schutzhäuser für geflüchtete und einheimische Mädchen und Frauen eingerichtet, in dem sie in der Gemeinschaft sicher leben können, wo ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen wiederaufgebaut sowie soziale Netzwerke für die spätere Rückkehr ins Leben geknüpft werden. Mit positiven Ergebnissen: In den ersten drei Jahren nach Gründung der Schutzhäuser wurden dort insgesamt 400 Kinder und Frauen beherbergt. 75 Prozent der Frauen konnten psychisch stabilisiert werden, sodass sie einen Neustart ins Leben begannen - außerhalb des Schutzhauses.
Weitere Hintergründe und Unterstützungsmöglichkeiten unter: http://ots.de/hr5FK9
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