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Klimaschutz: CDU kommt am Tempolimit nicht vorbei
Greenpeace-Protest vor der CDU-Parteizentrale in Berlin

Berlin (ots)

Für ein allgemeines Tempolimit von 120
Stundenkilometern auf Autobahnen demonstriert Greenpeace heute vor 
der CDU-Parteizentrale. 15 Aktivisten haben einen neuen Eingang in 
Form eines überdimensionalen Tempo-120-Schildes vor das Gebäude 
gesetzt. Mitarbeiter und Besucher, die sich zum Klimaschutz durch ein
Tempolimit bekennen, dürfen auf einem roten Teppich durch das 
120er-Schild hindurch in das Konrad-Adenauer-Haus eintreten. Lehnen 
sie eine Geschwindigkeitsbeschränkung ab, führt der Weg über dutzende
schwarze Säcke mit der Aufschrift "CO2", die den Treibhausgasausstoß 
durch den PKW-Verkehr symbolisieren. Ein Tempolimit ist die 
schnellste und günstigste Maßnahme zur Reduzierung von Treibhausgasen
im Verkehrsbereich. Keine andere direkte Maßnahme hat ein annähernd 
großes Potenzial. Das eine Milliarde Euro teure 
Altbausanierungsprogramm der Bundesregierung würde beispielsweise 
jährlich nur etwa eine Million Tonnen CO2 einsparen.
"Auch die CDU muss sich beim Klimaschutz endlich den Fakten 
stellen und sich aus der Ecke der Realitätsverweigerer 
herausbewegen", sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Marc Specowius. "Wo 
es um Menschenleben und den Klimawandel geht, dürfen Entscheidungen 
nicht länger durch reine Wahltaktik bestimmt werden." Die 
Greenpeace-Aktivisten übergeben der CDU heute ein Schreiben mit der 
Bitte, sich auf dem kommenden Parteitag für ein Tempolimit 
auszusprechen.
Mit der Einführung eines allgemeinen Tempolimits von 120 
Stundenkilometern, könnten die Kohlendioxid-Emissionen von PKW auf 
deutschen Autobahnen sofort um jährlich neun Prozent reduziert 
werden, das entspricht mehr als drei Millionen Tonnen CO2. Auf 12.300
Kilometern Autobahn in Deutschland werden rund ein Drittel aller 
PKW-Kilometer gefahren. Zwei Drittel der Strecken haben nach Angaben 
der Bundesregierung keine Geschwindigkeitsbeschränkung.
Ein Tempolimit ist Grundvoraussetzung und Signal an die 
Autoindustrie für den Bau sparsamerer Autos. Niedrigere 
Geschwindigkeiten ermöglichen den Einbau leichterer Motoren. Auch die
Sicherheit der Insassen kann mit geringerem Fahrzeuggewicht 
gewährleistet werden. Dieses "Downsizing" der Fahrzeuge könnte die 
CO2-Emissionen von PKW in kürzester Zeit halbieren. Dieses würde 
einen deutlich größerer Effekt haben, als alle derzeit diskutierten 
CO2-Grenzwerte für Autos.
Greenpeace hat seit dem 18. April auf 150 Kilometern besonders 
unfallträchtiger Autobahn-Teilstücke in sechs Bundesländern 
Geschwindigkeitsbeschränkungen für den Klimaschutz eingeführt. 
Bislang wurden etwa hundert Tempo-120-Schilder mit dem Hinweis 
"Klimaschutz" an Bundesautobahnen professionell angebracht.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Marc Specowius, Tel. 
0160 - 581 49 42, oder Pressesprecher Jan Haase unter 0171 - 87 00 
675. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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