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Naturschutzbehörde bewertet Überwachung von Gen-Mais als unzureichend
Greenpeace veröffentlicht Stellungnahme des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Hamburg (ots)

Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) hat
trotz erheblicher Kritik einer Fachbehörde an einem Überwachungsplan 
der Firma Monsanto erlaubt, dass der genmanipulierte Mais MON810 im 
nächsten Jahr wieder angebaut werden darf. Das Bundesamt für 
Naturschutz (BfN) hatte in einer internen Stellungnahme, die 
Greenpeace vorliegt, zuvor erklärt, der Überwachungsplan für den 
Gen-Mais sei unzureichend. Greenpeace fordert, den Anbau zu 
untersagen.
"Seehofer hat die Einwände der Fachbehörde schlicht ignoriert und 
handelt völlig widersprüchlich", sagt Ulrike Brendel, 
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Noch im April schränkt er den 
Anbau von Gen-Mais ein, jetzt akzeptiert er einen lächerlichen 
Überwachungsplan und genehmigt den Anbau. Er muss sich entscheiden, 
ob er die Interessen der Verbraucher und der Umwelt oder die der 
Gentechnik-Firmen vertreten will."
Minister Seehofer hatte den Anbau von Gen-Mais im April diesen 
Jahres wegen der möglichen Gefahren für die Umwelt eingeschränkt. Den
weiteren Anbau hat er von einem umfassenden Überwachungsplan abhängig
gemacht, der mögliche Gefahren des Gen-Maises für die Umwelt erfassen
soll. Insgesamt neun Prüfpunkte sollte Monsanto laut Anordnung 
berücksichtigen. Das BfN, das an der Risikobewertung von Gen-Pflanzen
beteiligt ist, bemängelt in seiner Stellungnahme, dass fünf dieser 
Prüfpunkte überhaupt nicht berücksichtigt wurden und zwei nur zum 
Teil.
Das BfN kritisiert insbesondere, dass es keine gezielte 
Überwachung des ausgesäten Gen-Maises gibt. So ist keine 
fallspezifische Beobachtung der Auswirkungen auf Schmetterlinge,  
Wasserlebewesen und des Verbleibs des vom Mais produzierten Gifts in 
die Umwelt vorgesehen. Eine Überwachung ist aber erforderlich, da 
Studien die schädliche Wirkung des Gen-Maises auf bestimmte Lebewesen
belegen und mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt daher nicht
mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden können.
Desweiteren bemängelt das BfN, dass Landwirte, die Gen-Mais 
anbauen, von Monsanto überwiegend nach ackerbaulichen Aspekten wie 
dem Wachstum der Pflanzen befragt werden. Auswirkungen auf die Umwelt
können so kaum erfasst werden. Zudem will Monsanto bereits vorhandene
Daten sammeln und auswerten, die in einigen Fällen gar keinen Bezug 
zum Anbau von Gen-Mais haben.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 
0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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