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Urwaldkiller Holzhandel
Greenpeace veröffentlicht Recherche zu Tropenholz in deutschen Bau- und Holzmärkten

Mainz (ots)

Bundesweit werden in Baumärkten und Holzhandlungen
Produkte aus illegaler Urwaldabholzung verkauft. Das ist das Ergebnis
einer Recherche, die Greenpeace in den vergangenen drei Monaten im 
deutschen Holzhandel durchgeführt hat. Die in 700 Geschäften 
gefundenen Produkte aus beispielsweise Teak, Bangkirai oder Akazie 
stammen zu großen Teilen aus Urwaldraubbau sowie Plantagen, für die 
Urwald zerstört wurde. Greenpeace-Aktivisten präsentieren die 
Ergebnisse der Recherche heute vor dem Tagungsgebäude der 
Umweltministerkonferenz in Mainz. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel
(SPD) will hier mit den Umweltministern der Bundesländer die deutsche
Position zum kommenden UN-Urwaldgipfel (Convention on Biological 
Diversity) formulieren. Greenpeace fordert Gabriel auf, sich im 
Vorfeld der Konferenz für ein europäisches Urwaldschutzgesetz 
einzusetzen, das den Handel mit illegalem Holz unter Strafe stellt.
"Nur ein europaweites Urwaldschutzgesetz kann verhindern, dass die
letzten Regenwaldparadiese Amazoniens und Indonesiens als billige 
Holzwaren verkauft werden", sagt Corinna Hölzel, Urwaldexpertin von 
Greenpeace. "Von Liegestühlen bis Fensterrahmen - der deutsche 
Holzhandel bietet das ganze Sortiment aus Urwaldzerstörung an. 
Deutschland trägt damit einen erheblichen Teil zur weltweiten Urwald-
und Klimazerstörung bei."
Das meiste Tropenholz haben die Holzdetektive von Greenpeace bei 
Bodenbelägen wie Parkett, Dielen und Terrassenböden gefunden. Auch 
für Möbel und Gartenmöbel wird oft Tropenholz ohne 
Nachhaltigkeitszertifikat verwendet. Die am häufigsten entdeckten 
Holzarten aus Urwaldzerstörung sind Teak, Merbau und Jatoba, gefolgt 
von Wengé und Bangkirai. In Deutschland bieten vor allem die Firma 
HolzLand und die Baumärkte Hammer und Hagebau unzertifiziertes 
Tropenholz an. Nur das von allen Umweltverbänden anerkannte Siegel 
des Forest Stewardship Council (FSC) garantiert Holzprodukte aus 
ökologisch und sozial gerechter Waldwirtschaft.
Die Europäische Union setzt mit dem Wald-Aktionsplan bisher nur 
auf freiwillige, bilaterale Verhandlungen mit einzelnen 
Entwicklungsländern. Zwar wird derzeit eine neue Gesetzesvorlage von 
der EU-Kommission ausgearbeitet, die diese freiwilligen Abkommen 
ergänzen soll. Aber die deutsche Bundesregierung unterstützt diese 
Initiative für ein Urwaldschutzgesetz bislang nicht. "Als Gastgeberin
des UN-Urwaldgipfels in Bonn erwarten wir auch von Bundeskanzlerin 
Angela Merkel mehr Engagement gegen die illegale Ausbeutung der 
Urwälder", sagt Hölzel.
Der illegale Einschlag ist verantwortlich für Korruption, 
Menschenrechtsverletzungen sowie organisierte Kriminalität in den 
Urwaldländern und sorgt für enorme Umweltprobleme. Seltene Tier- und 
Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum und der in den Wäldern 
gespeicherte Kohlenstoff gelangt als klimaschädliches Kohlendioxid in
die Atmosphäre. Ein Fünftel der globalen Treibhausgasemissionen 
stammt aus der Zerstörung von Urwaldgebieten.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Corinna Hölzel 
in Mainz, Tel. 0171-8787 833. Unter www.greenpeace.de/holzrecherche 
können Sie die detaillierten Ergebnisse der Holzrecherche 
"Urwaldrepublik Deutschland" einsehen. Der Einkaufsratgeber "Holz & 
Wald" kann kostenlos bei Greenpeace bestellt werden, Tel. 040-30618 
0.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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