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RWE spielt Russisches Roulette in Belene
Greenpeace protestiert gegen AKW-Bau in Bulgarien
Aufsichtsräte stimmen heute ab

Essen (ots)

2. 11. 2008 - Gegen die Beteiligung des
Stromkonzerns RWE am Bau eines Atomkraftwerkes im bulgarischen Belene
protestieren 30 Greenpeace-Aktivisten heute in Essen. Zwei als Tod 
verkleidete Aktivisten mit Sensen halten vor dem Firmensitz ein 
Banner mit der Aufschrift "RWE: kein russisches AKW". Die 
Aufsichtsräte des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns wollen heute
entscheiden, ob sie rund 1,5 Milliarden Euro in russische 
Nukleartechnologie investieren werden. Für den russischen Reaktor-Typ
liegen keine ausreichenden Sicherheitsanalysen vor. Zudem liegt das 
geplante AKW Belene mitten in einem Erdbebengebiet.
"Das Atomkraftwerk Belene ist eines der weltweit gefährlichsten 
Atom-Projekte", sagt Heinz Smital, Atom-Experte von Greenpeace. "Von 
einer verantwortungsvollen Unternehmensstrategie von RWE kann bei 
diesem Atom-Abenteuer keine Rede sein. Hier wird Russisches Roulette 
mit der Sicherheit von Menschen gespielt."
Nur zwölf Kilometer vom geplanten Kraftwerk entfernt ereignete 
sich im Jahre 1977 das letzte große Erdbeben. 120 Menschen starben. 
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover 
rechnet in der Region weiterhin mit starken Erdbeben von 7,5 bis 8,5 
auf der Richterskala.
Zwölf internationale Banken, darunter die Deutsche Bank, die 
Commerzbank und die HypoVereinsbank haben bereits von einer 
Finanzierung des Projektes Abstand genommen. Greenpeace hat die 
Mitglieder des RWE-Aufsichtsrates nun schriftlich aufgefordert, das 
Risiko-Projekt ebenfalls zu stoppen. Im Aufsichtsrat der RWE sitzen 
unter anderen die Oberbürgermeisterin von Mülheim an der Ruhr, Dagmar
Mühlenfeld, der Oberbürgermeister von Essen, Wolfgang Reininger, 
Dortmunds Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer, sowie ver.di Chef 
Frank Bsirske und Allianz-Vorstand Paul Achleitner.
Der Plan für das Atomkraftwerk in Belene stammt aus den frühen 
80er Jahren. 1992 wurde die Planung aufgrund von zahlreichen 
Protesten, Sicherheitsbedenken und  wirtschaftlichen Risiken 
eingestellt. Erst mit dem Regierungswechsel 2006 wurden die 
Belene-Pläne von der neuen Regierung wieder aufgegriffen. Die 
Inbetriebnahme des 1000-Megawatt-Reaktors ist für Januar 2014 
geplant. An dem Bau sind auch ein deutsch-französisches Konsortium 
des Atomkonzerns Areva und Siemens beteiligt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital, Tel. 
0171-8780 803. Für Fotos von dem Protest erreichen Sie Michael Hopf, 
Tel. 0171-8780 835. Internet: www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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