Alle Storys
Folgen
Keine Story von Greenpeace e.V. mehr verpassen.

Greenpeace e.V.

Greenpeace versenkt Steine vor Schweden
Schutzgebiete werden vor rücksichtsloser Fischerei bewahrt

Göteborg/Hamburg (ots)

Greenpeace-Aktivisten starten heute mit
dem Versenken von Meeresschutz-Steinen vor der schwedischen Küste. 
Die Regionen Fladen und Lilla Middelgrund im Kattegat, 100 Kilometer 
südlich von Göteborg, stehen nur formal unter Schutz: 
Grundschleppnetz-Fischer durchpflügen die artenreichen 
Kaltwasserriffe und Sandbänke. Über 300 Felsbrocken wollen die 
Aktivisten mit Hilfe des Greenpeace-Schiffes "Beluga 2" und eines 
weiteren Frachtschiffes dort versenken. Im vergangenen Sommer haben 
die Aktivisten bereits ein Sylter Schutzgebiet mit Steinen vor 
rücksichtslosen Fischereimethoden gesichert. Greenpeace fordert, dass
sich die EU-Fischereiminister mit den Umweltministern auf 
nutzungsfreie Zonen einigen. Die Fischereiminister erteilen bisher 
Fangquoten, die auch das Schleppnetzfischen in 
Natura2000-Schutzgebieten ermöglichen.
"Die überfischten Meere vor unserer Haustür brauchen echte 
Schutzgebiete", sagt Oliver Salge, Leiter der Meereskampagne bei 
Greenpeace. "Der Kabeljau-Bestand im Kattegat ist bereits 
zusammengebrochen. Nutzungsfreie Zonen ermöglichen eine Erholung der 
Fischbestände auch außerhalb von Schutzgebieten."
Mit riesigen Schleppnetzen wird der Meeresboden in den 
schwedischen Schutzgebieten systematisch durchpflügt. 
Tiefsee-Korallenriffe und große Kelpwälder, die zahlreichen 
Meeresbewohnern als Lebensraum dienen, werden dabei zerstört. In die 
Maschen der Netze geraten auch junge Fische und andere Meerestiere, 
die als toter Beifang über Bord gehen. Bedroht sind auch die seltenen
Schweinswale, die sich in den Schutzgebieten aufhalten.
Schweden hat sich im Rahmen der Konvention zur Biologischen 
Vielfalt (CBD) verpflichtet, den Verlust der Artenvielfalt 
aufzuhalten und ein Netzwerk von Schutzgebieten zu errichten. Wegen 
seines Artenreichtums zählen Fladen und Lilla Middelgrund dazu.
"Es ist eine traurige Wahrheit, dass die Meeresschutz-Bemühungen 
der EU-Umweltminister nur auf dem Papier existieren", sagt Salge. "In
der Realität durchkreuzen die Fischer den notwendigen Schutz der 
Meere. Europäische Fischereipolitiker verhindern im kurzfristigen 
Interesse der Fischerei-Industrie die  Einrichtung nutzungsfreier 
Zonen. Doch die Weltmeere brauchen eine Atempause. 40 Prozent der 
Meere müssen als echte Schutzgebiete ausgewiesen werden."
Im August 2008 hatten Greenpeace-Aktivisten 320 Steine zum Schutz 
des Sylter Außenriffes vor Schleppnetz-Fischerei ausgebracht. Eine 
Untersuchung der Steine vom Juni 2009 hat gezeigt, dass dort keine 
Schleppnetz-Fischerei mehr stattgefunden hat. Zahlreiche Arten 
besiedeln heute die mehr als 300 Tonnen Felsgestein, die das Sylter 
Außenriff erweitern.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 
0171-603 5531 oder den Greenpeace-Meeresexperten Pavel Klinckhamers 
an Bord der Beluga 2, Tel. 0088 2166 7490 096 (Satellitentelefon), 
sowie Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618 343. Fotos von 
der Aktion erhalten Sie unter 040-30618 377, BetaSP-Material unter 
Tel. 0175-589 1718. Internet: www.greenpeace.de. Aktuelles Blog von 
der Beluga 2: http://blog.greenpeace.de/author/kmeyer

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.