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Hessische Landesregierung will illegalen Gen-Mais verfüttern lassen / Greenpeace fordert Vernichtung der Gen-Pflanzen

Frankfurt a.M./Wölfersheim (ots)

Der von Greenpeace in Hessen
entdeckte illegale Gen-Mais soll verfüttert werden. Die
Landesregierung will den Landwirt der drei Felder bei Wölfersheim
dazu verpflichten, den illegal angebauten Genmais an sein Vieh zu
verfüttern. Dies geht aus einem Schreiben der Landesregierung an
Greenpeace vom 27. September hervor. Zudem soll der für die
genmanipulierten Pflanzen verantwortliche Konzern Syngenta nach
Auffassung der zuständigen Landesbehörde, dem hessischen Ministerium
für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, straffrei ausgehen.
Greenpeace fordert dagegen von den Behörden, Syngenta zur Vernichtung
der Pflanzen zu verpflichten. Doch der Futtermittelkonzern weigert
sich, die Verantwortung für ihre Gen-Saat zu übernehmen. Stattdessen
soll die Verantwortung auf den Bauern abgewälzt werden.
"Nach den Skandalen um Altöl und Klärschlamm im Futtermittel soll
nun illegaler Gen-Mais im Futtertrog landen", sagt Ulrike Brendel,
Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Hier ist auch
Verbraucherministerin Künast gefragt: Wer ein Reinheitsgebot für
Futtermittel fordert, darf nicht tatenlos zusehen, wenn illegaler
Gen-Mais verfüttert wird. Eine kriminelle Tat darf nicht plötzlich
legalisiert werden."
Greenpeace deckte am 19. September drei Felder mit Gen-Mais in
Wölfersheim (Wetteraukreis/Hessen) auf. Dort wird der Gen-Mais Bt-176
des Schweizer Saatgut-Konzerns Syngenta ohne Genehmigung angebaut.
Wegen Sicherheitsbedenken darf der Gen-Mais nur zu Forschungszwecken
angepflanzt werden. Laut dem Regierungspräsidium Gießen und Syngenta
gab es jedoch keine begleitende Forschung. Syngenta hat damit als
verantwortlicher Konzern seine Aufsichtspflicht verletzt: Nach einem
Bescheid des Bundesgesundheitsministeriums vom Februar 2000 ist er
ausdrücklich dazu verpflichtet zu kontrollieren, wo seine Gen-Saat
wächst.
Ende Juli spürte Greenpeace bereits einen illegalen Acker mit
Syngenta-Mais in Wölfersheim auf. Damals leiteten die Behörden ein
Verfahren gegen Syngenta ein und der Landwirt vernichtete seine
Ernte. Jetzt wollen die Behörden Syngenta nicht zur Rechenschaft
ziehen.
"Wer wie die hessischen Behörde, auf krummen Wegen Gen-Mais in die
Lebensmittelproduktion schleusen will, stellt sich gegen die
Verbraucher", erklärt Brendel. "Die Interessen der Firmen dürfen
nicht über denen der Verbraucher stehen. Dieser Fall zeigt erneut,
dass der Anbau von Gen-Pflanzen außer Kontrolle gerät und deshalb
grundsätzlich gestoppt werden muss."
Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an die Gentechnik-Experten Ulrike Brendel, Tel.
0171-8780 844, und Christoph Then, Tel. 040-30618 395. Internet:
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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