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Erfolg des UN-Gipfels zum Artenschutz hängt vom Geld ab - Greenpeace fordert Zusagen der Industrieländer

Kuala Lumpur/Malaysia (ots)

Zur Halbzeit des UN-Gipfels zum
Artenschutz (CBD) in Kuala Lumpur/Malaysia wird immer deutlicher,
dass ein Erfolg der Verhandlungen von der Finanzierung von
Schutzmaßnahmen abhängt. Zwar haben sich die Teilnehmerstaaten
darauf einigen können, bis 2010 ein System von Schutzgebieten an
Land und bis 2012 in den Meeren einzurichten. Deren Finanzierung ist
jedoch ebenso ungeklärt wie verbindliche Entscheidungen zu ihrer
Umsetzung. Greenpeace appelliert daher an Bundeskanzler Gerhard
Schröder (SPD), Geld für den Artenschutz bereit zu stellen. Zudem
soll das Gipfeltreffen von Deutschland, Frankreich und
Großbritannien am kommenden Mittwoch in Berlin mit einer
entsprechenden Zusage zur Finanzierung den UN-Gipfel voranbringen.
"Der Gipfel darf nicht wegen Geld scheitern, das Überleben der
Artenvielfalt ist viel zu wichtig", sagt Greenpeace-Waldexperte
Martin Kaiser in Kuala Lumpur. "Der Schutz der letzten Urwälder und
Meere liegt jetzt in den Händen der Staats- und Regierungschefs der
reichen Industrieländer. Sie müssen den Entwicklungsländern bei der
Einrichtung von Schutzgebieten finanziell deutlich unter die Arme
greifen."
Von finanziellen Zusagen der Industrieländer machen zudem
Brasilien und andere Entwicklungsländer ihre Zustimmung für
verbindliche Arbeitsschritte abhängig. Ein entsprechendes
Arbeitsprogramm blockieren Australien, Kanada und das Gastgeberland
Malaysia. Auch die USA versuchen, Fortschritte auf der Konferenz zu
untergraben, obwohl sie kein Vertragsstaat der CBD sind. Sie wehren
sich massiv gegen Schutzgebiete auf Hoher See.
Weltweit sind nach Ansicht von Wissenschaftlern der Universität
Cambridge für Schutzgebiete zusätzlich 20 Milliarden Euro jährlich
erforderlich. Deutschland muss sich nach Ansicht von Greenpeace mit
einer Milliarde pro Jahr beteiligen, um das Artensterben bis 2010
deutlich zu verringern. Das Geld soll nach dem Willen der CBD
verstärkt aus dem Etat der Entwicklungsarbeit kommen. Das deutsche
Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit (BMZ) stellt bislang viel
zu wenig Mittel für Arten- und Naturschutz bereit. "Solange
Deutschland kein Geld für den Artenschutz auf den Tisch legt, ist
sein inhaltliches Engagement auf der Konferenz fast wertlos", erklärt
Kaiser.
Das deutsche Umweltministerium und die EU gingen gestern mit gutem
Beispiel voran: Sie forderten den Stopp der zerstörerischen
Grundschleppnetzfischerei in besonders bedrohten Meeresgebieten. Doch
trotz des Vorstoßes droht der Schutz der Meere zu verwässern. Chile,
Russland und Costa Rica blockieren die Initiative. "Da offenbart
sich, welche Nationen entweder in diese Fischerei investieren oder
schlicht nicht verstehen, dass man jetzt entschlossen handeln muss",
sagt Thilo Maack, Greenpeace- Meeresexperte in Kuala Lumpur.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) nimmt vom 18.-20.
Februar an den Verhandlungen der UN-Konferenz zur Konvention der
Biologischen Vielfalt (CBD) teil.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Greenpeace in Kuala
Lumpur (Zeitunterschied: plus 7 Stunden): Martin Kaiser, Tel.
0171-8780 817, oder Thilo Maack, Tel. 0171-8780 841. Internet:
www.greenpeace.de/urwald.
ots-Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Internet: www.greenpeace.de

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