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Greenpeace protestiert gegen Fortsetzung der Baumaßnahmen der Bundestagsverwaltung : Weiter Bau mit Fenstern aus Urwaldzerstörung

Hamburg (ots)

25 Greenpeace-Aktivisten protestieren seit den
Morgenstunden in Berlin gegen den Einbau von Fenstern aus Urwaldholz 
in das Verwaltungsgebäude des Bundestages in der Luisenstraße. Sie 
schweißten das Metalltor zur Baustelle zu und sicherten die 
angelieferten Fenster mit langen Ketten und Absperrband. Über das Tor
hängten sie ein Banner auf mit der Aufschrift: "Fenster aus 
Urwaldzerstörung! Auftaggeber: Bundestag". Ein Kletterer im 
Orang-Utan-Kostüm weist auf die Vernichtung des Lebensraums der 
Menschenaffen durch die Abholzung hin. Insgesamt sollen in das 
Bundestagsverwaltungsgebäude in Berlin-Mitte 500 Merantiholzfenster 
eingebaut werden. Für die Produktion von Fenstern aus Merantiholz 
werden in Südostasien die letzten verbliebenen Urwälder vernichtet.
"Der Bundestag betreibt ein doppeltes Spiel. Einerseits wird ein 
Urwaldschutzgesetz erarbeitet, andererseits wird Holz aus 
Urwaldzerstörung für ein Verwaltungsgebäude verwendet", sagt Sandra 
Pfotenhauer, Waldexpertin von Greenpeace. Die Umweltorganisation 
hatte bereits vor zwei Wochen gegen den Einbau der Merantiholzfenster
protestiert und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) 
aufgefordert, Holzfenster aus ökologischer Waldnutzung einbauen zu 
lassen. Ein Bundestagssprecher hatte die Greenpeace-Aktion als 
"unsinnig" bezeichnet und behauptet, dass Holz stamme aus "Plantagen 
oder nachhaltiger Waldbewirtschaftung". Ein entsprechender Nachweis 
liegt jedoch Greenpeace bis heute nicht vor.
"So einfach lassen wir uns nicht abspeisen. In Südostasien wird 
der Großteil des Holzes illegal eingeschlagen, das Fälschen von 
Exportpapieren ist dort gängige Praxis", so Pfotenhauer. Der einzig 
glaubwürdige Nachweis dafür, dass Holz aus ökologisch und sozial 
gerechter Waldwirtschaft stammt, ist das Siegel des FSC (Forest 
Stewardship Council). Die Fenster, die für das 
Bundestagsverwaltungsgebäude geliefert wurden, sind nach 
Greenpeace-Recherchen nicht FSC-zertifiziert.
Die Grünen, CDU/CSU und die FDP haben die Greenpeace-Forderung an 
Thierse, den Nachweis für die Herkunft der Fenster zu erbringen, 
unterstützt. Nur die SPD hüllt sich weiterhin in Schweigen. Noch 
immer sind in Deutschland Import und Handel mit Holz aus illegalen 
Quellen und Urwaldzerstörung nicht verboten. Zwar hat der Bundestag 
von der Bundesregierung ein Urwaldschutzgesetz gefordert, die 
Abstimmung der Ministerien steht aber noch aus. Deswegen fordert 
Greenpeace die künftige Bundesregierung auf, dass Gesetz zu 
verabschieden und eine Beschaffungspolitik auf den Weg zu bringen, 
die eine Verwendung von Holz aus ökologischer Waldnutzung 
vorschreibt.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen erreichen Sie Sandra Pfotenhauer unter
Tel.: 0171-6035 532,
oder Pressesprecher Björn Jettka unter
Tel.: 0171-8780 778.
BetaSP-Material über die Situation der Orang-Utans in Indonesien und 
von der Aktion erhalten Sie unter Tel.: 0172-3243 719,
Fotos unter 040-30618-376.
Internet: www.greenpeace.de/urwald

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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