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Gen-Reis aus China auf dem deutschen Markt
Greenpeace: Behörden sollen illegale Produkte aus dem Handel nehmen

Hamburg (ots)

5. 9. 2006 - In Reisnudeln aus China hat
Greenpeace in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 
Verunreinigungen mit Gen-Reis entdeckt. Es handelt sich um einen 
genmanipulierten Reis, der weltweit nicht zugelassen ist. Der Reis 
wurde in China illegal angebaut. Er produziert einen Giftstoff, der 
im Verdacht steht, bei Menschen Allergien auszulösen. Weder die 
Gefahren für die menschliche Gesundheit noch für die Umwelt wurden 
umfassend getestet. Greenpeace hat die Verunreinigungen in fünf 
verschiedenen Marken von insgesamt 29 getesteten Reisprodukten aus 
China nachgewiesen. In Deutschland ist die Marke "Swallow Sailing" 
betroffen, die in Asia-Läden verkauft wird.
"Dieser Fall zeigt, dass Lebensmittel nur frei von Gen-Pflanzen 
bleiben können, wenn der Anbau von Gen-Pflanzen gestoppt wird", sagt 
Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Der Gen-Reis aus
China ist eine mögliche Gefahr für die Gesundheit. Greenpeace fordert
die Behörden auf, die betroffenen Produkte vom Markt zu nehmen. Die 
EU-Kommission muss dafür sorgen, dass Reis und Reis-Produkte aus 
China nur eingeführt werden dürfen, wenn sie nachweislich nicht 
gentechnisch verunreinigt sind."
Bei dem illegalen Gen-Reis handelt es sich um einen so genannten 
Bt-Reis. Bt-Pflanzen wird ein Genkonstrukt des Bodenbakteriums 
Bacillus thuringiensis (Bt) eingesetzt. Die Pflanze  produziert durch
die Manipulation einen Giftstoff, der auf bestimmte Schädlinge 
tödlich wirken soll. Der Gen-Reis aus China enthält eine Variante des
Bt-Gifts, das im Verdacht steht, bei Menschen Allergien auszulösen. 
Mehrere Wissenschaftler haben daher bereits Bedenken geäußert, da es 
sich bei Reis um ein Grundnahrungsmittel handelt, das besonders Babys
und Kleinkinder verzehren.
Greenpeace China deckte bereits im April 2005 den Anbau des nicht 
zugelassenen Gen-Reises auf Feldern in der chinesischen Provinz Hubei
auf. Die Universität für Landwirtschaft in Wuhan, der 
Provinzhauptstadt von Hubei, hatte den Reis zu Versuchszwecken 
angebaut, das genmanipulierte Saatgut aber auch unerlaubt an Bauern 
verkauft. Obwohl die chinesischen Behörden einschritten und illegale 
Felder vernichten ließen, breitete sich der genmanipulierte Reis in 
die Nahrungskette aus. Greenpeace China fand den Gen-Reis in 
verschiedenen Reisprodukten, darunter auch Babynahrung in den Städten
Peking, Hongkong und Guangzhou.
Im Jahr 2005 importierte Deutschland 1924 Tonnen Reis aus China. 
Zusätzlich wurden weiterverarbeitete Produkte wie Reisnudeln 
eingeführt.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel. 
040-30618-255 und 0171-8780 844. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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