Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU: EU-Klimapaket sendet falsche Signale an Mitgliedstaaten und Unternehmen

Brüssel/Berlin (ots)

Die EU-Kommission stellt heute in Brüssel
offiziell ihr Maßnahmenpaket zum Klimaschutz vor, mit dem sie bis 
2020 eine Reduzierung ihrer Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 um
20 Prozent erreichen will. "Damit unterläuft die EU bewusst ihr 
eigenes Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad zu
begrenzen", kritisierte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Beim 
Klimagipfel auf Bali hatte die EU noch für eine Vorgabe an die 
Industriestaaten gekämpft, eine Reduktion von mindestens 25 bis 40 
Prozent als Rahmen für die globalen Klima-Verhandlungen 
festzuschreiben. "Wir dürfen wohl kaum von den USA, Japan oder Kanada
erwarten, dass sie im Klimaschutz von sich aus die EU-Ziele 
übertreffen wollen", so Tschimpke. Die EU-Mitgliedstaaten und die am 
Emissionshandel teilnehmenden Unternehmen benötigten bereits jetzt 
klare Signale, dass bis 2020 eine gemeinsame Reduktion in der 
Größenordnung von 30 Prozent notwendig ist.
Der Ausbau Erneuerbaren Energien muss auch tatsächlich im eigenen 
Land erfolgen. Ein Freikauf über den europaweiten Handel mit 
Zertifikaten ist nicht akzeptabel. Von Deutschland erwartet die 
EU-Kommission eine Verdopplung des heutigen Anteils Erneuerbaren 
Energien am gesamten Energieverbrauch auf 18 Prozent in 2020. "Das 
ist nur zu schaffen, wenn die Bundesregierung das erfolgreiche System
der garantierten Einspeisevergütungen für Ökostrom weiterentwickelt. 
Auch die geplanten Maßnahmen zur Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren 
Energien für alte Gebäude müssen nachgebessert werden", betonte 
Tschimpke. Beim Einsatz von Biokraftstoffen sollten mindestens 50 
Prozent der Treibhausgase gegenüber fossilen Kraftstoffen eingespart 
werden. Außerdem müsse, wie ursprünglich vorgesehen, eine 
rückwirkende Nachweispflicht gelten, dass nach 2003 für den Anbau von
Energiepflanzen keine Regenwaldflächen oder Dauergrünland zerstört 
wurden.
Als vollkommen unzureichend bewertete der NABU die bisherigen 
Fortschritte zur Steigerung der Energieeffizienz. Als zentralen 
Baustein ihrer Klimaschutzpolitik sollten Bundesregierung und 
EU-Kommission endlich ein so genanntes "Top-Runner-Programm" starten:
"Die Energieverbrauchswerte der effizientesten Produkte müssen 
innerhalb von fünf Jahren den verbindlichen Standard für alle auf dem
europäischen Markt erhältlichen Produkte setzen", forderte Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Experte für Energie- und Klimapolitik, Tel.
030-284984-1617.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 22.01.2008 – 09:48

    NABU fordert Korrektur der deutschen und europäischen Biokraftstoffpolitik

    Berlin (ots) - Der NABU fordert eine Korrektur der Pläne von Bundesregierung und EU-Kommission für einen hohen Anteil von Biodiesel und Ethanol am Kraftstoffmarkt. Zukünftig dürften nur noch Biokraftstoffpfade gefördert werden, bei denen sichergestellt ist, dass sie mindestens 50% Treibhausgase gegenüber fossilen Kraftstoffen einsparen. Obwohl immer ...

  • 16.01.2008 – 11:03

    NABU fordert grundlegende Reform der Agrarpolitik

    Berlin (ots) - Mit Blick auf die Internationale Grüne Woche in Berlin hat der NABU die Bundesregierung zu einer grundlegenden Reform der Agrarpolitik aufgefordert. "Angesichts der deutlich gestiegenen Preise für Agrarrohstoffe sowie der zunehmenden Aufgaben im Umwelt- und Klimaschutz müssen die milliardenschweren Agrargelder aus Brüssel unbedingt neu ausgerichtet werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. ...

  • 15.01.2008 – 09:30

    NABU und LBV: Neue Klimastudie - Ungewisse Zukunft für Europas Vögel

    Brüssel/Berlin (ots) - Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) begrüßen die Veröffentlichung des Klimaatlas der europäischen Brutvögel, der heute in Brüssel vorgestellt wurde. Dieses Werk ist ein Meilenstein für das Verständnis potenzieller Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur. NABU und LBV fordern Bund und Länder auf, nicht ...