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Heringshai schwimmt auf Anhang-II von CITES - fünf Haiarten gehen unter NABU: Wirtschaft rangiert vor Artenschutz

Doha/Katar (ots)

Der Heringshai scheint zu den wenigen Gewinnern
der 15. CITES-Konferenz in Doha zu gehören. Der Antrag auf eine 
Anhang-II-Listung, erarbeitet von Deutschland und eingereicht von der
EU und Palau, wurde mit einer Zweidrittel-Mehrheit angenommen. Damit 
wird es für diese stark überfischte Haiart ab 2012 internationale 
Handelskontrollen geben. Voraussetzung ist, dass der Antrag in Doha 
nicht noch einmal im Plenum eröffnet und negativ entschieden wird. 
"Das ist ein unglaublicher Erfolg", freut sich 
NABU-Artenschutzexpertin Heike Finke, "denn der Antrag ist in der 
Vergangenheit bereits zwei Mal gescheitert. Wenn es bei der heutigen 
Entscheidung bleibt, haben die Heringshai-Bestände endlich eine 
Chance, sich zu erholen."
Weniger glücklich geht der heutige Konferenztag für fünf andere 
Haiarten zu Ende. Weder die drei Hammerhai-Arten, noch der 
Weißspitzen-Hochseehai oder der Dornhai erhielten von den Delegierten
die nötigen Stimmen, um im Washingtoner Artenschutzübereinkommen 
gelistet zu werden. Wieder einmal wurde die Chance verpasst, massiv 
überfischte Arten unter Management zu stellen, um sie für zukünftige 
Generationen zu bewahren. Eine Aufnahme in Anhang-II von CITES wäre 
hier ein erster, wichtiger Schritt gewesen. "Das ist ein Ausverkauf 
der Haie", so Finke. "Kurzfristige wirtschaftliche Interessen 
rangieren hier weit vor dem Erhalt einer Art. Sehr bald schon wird 
niemand mehr diese Haiarten befischen können, weil es sie nicht mehr 
geben wird."
Um den Haiarten maximale Erfolgschancen einzuräumen, waren die 
Antragsteller - USA, Palau und die EU - bereit, Zugeständnisse zu 
machen, um den Vorbehalten einiger Delegationen zu begegnen. 
Beispielsweise sollten die Länder zwischen 18 und 24 Monate Zeit 
erhalten, um notwendige Maßnahmen einzuführen. Denn besonders der 
Umsetzung im Falle einer Anhang-II-Listung galt die Sorge vieler 
Vertragsstaaten. Erschwert wurde der Anlauf der Antragsteller zudem 
von der Meinung einiger Delegierter, dass das Management von Haien in
die Hand regionaler Fischerei-Organisationen gehöre und kein 
Gegenstand von CITES sei. "Bisher haben die regionalen 
Fischerei-Organisationen in Sachen Haie nichts unternommen. Aber 
wahrscheinlich ist genau das der Grund, warum viele Delegierte die 
Verantwortung lieber bei diesen Organisationen sehen. So können sie 
weiter ungehindert Millionen von Haien jährlich fangen", kommentierte
Finke.
Aber auch für diese fünf Haiarten gilt: Noch bleiben zwei Tage, um
die Anträge im Plenum noch einmal zu eröffnen und zu verhandeln.
Das Online-Tagebuch zur Konferenz, Hintergrundpapiere zu Dornhai, 
Heringshai, Hammerhai, Weißspitzen-Hochseehai und Thunfisch, sowie 
weitere Informationen zur Artenschutzkonferenz sind zu finden unter 
www.NABU.de/cites
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Heike Finke
NABU-Präsidiumsmitglied und Expertin für internationalen Artenschutz
Tel. mobil 0049(0)179-1102513
Heike.Finke@NABU.de

Claudia Praxmayer
BAG Internationaler Artenschutz
Tel. mobil 0049 (0)172-6166441
Claudia.Praxmayer@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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